Klaus Lüdtke, Berlin.
Oberrealschule in Landshut/Bayern und Berlin, Abitur
Maschinenbaustudium TU Berlin, Kraft- und Arbeitsmaschinen, Abschluss Diplom-Ingenieur.
Begleitendes humanistisches Studium: Deutsche Literatur, Englisch, Evolution des Menschen, Geschichte der Baukunst. Industrie-Praktikum: Deutsche Industriewerke, Autounion, AEG, Kampnagel, Dürener Metallwerke.
Arbeit in der Turbokompressoren-Industrie: Borsig Berlin, Babcock-Borsig Berlin, Allis-Chalmers Montreal/Canada und Milwaukee/USA, MAN Turbo Berlin.
Arbeitsgebiet: strömungstechnische Berechnung, theoretische und experimentelle Entwicklung, Abnahmemessungen auf dem Gebiet der radialen Turboverdichter für die chemische Industrie und Petrochemie sowie für die Öl- und Gasfelder.
Arbeit als freiberuflicher Berater, Fachbuchautor, Dozent für die Ölindustrie.
Ein paar Worte über meine Ingenieurarbeit. Ich war jahrelang leitender Maschinenbauingenieur in der Industrie, und zwar in der Berechnung, Entwicklung und auf dem Prüffeld für Turboverdichter, die als Investitionsgüter für die Produktion in der chemischen Industrie und auf den Öl- und Gasfeldern eingesetzt werden. Und es war mir noch eine große Freude, meine Kenntnisse und Erfahrungen als Lehrbeauftragter an junge Ingenieure in einer bekannten Ölgesellschaft weitergegeben zu haben.
Während meines Studiums an der TU Berlin hatte ich die Gelegenheit, ein „Studium Generale“ absolvieren zu „müssen“, d.h. dass vier humanistische Fächer mit Prüfung bis zum Vordiplom obligatorisch waren. Viele Kommilitonen murrten, ich fand jedoch Gefallen daran, erhielt ich doch die einzigartige Chance, als späterer Ingenieur nicht mit Scheuklappen durchs Berufsleben zu gehen. So war das belegte Fach „Englisch“ eine gute Vorbereitung für die kommenden Verhandlungen mit internationalen Kunden. Und die Vorlesungen in „Evolution des Menschen“ haben mir bis heute ein lohnendes Hobby beschert und mir sogar eine schon jahrelange Vortragstätigkeit als Amateur-Paläoanthropologe ermöglicht.
Den Anstoß zum Ingenieurberuf bekam ich, als meine Mutter mir einen Märklin-Stabilbaukasten schenkte. Meine Auto-, Traktor-, Kran-, Flugzeug- und Schiffskonstruktionen gingen schon bald über die Vorlagenbilder hinaus. Beim Bestaunen der Funktion der Lenkstange, des Hebewerks, der Zahnräder hatte ich schon das typische Erfolgserlebnis, das alle Ingenieure haben, wenn ihr erdachtes Gerät die Voraussagen erfüllt.
Mit der sehr guten Ausbildung an der TU Berlin im Gepäck (u.a. je vier Semester in Mathematik und Physik vor der Spezialisierung auf Kraft- und Arbeitsmaschinen) konnte ich den Job als Berechnungsingenieur bei der Firma Borsig in Berlin in der Abteilung für thermische Strömungsmaschinen beginnen. Da stand er auf dem Prüfstand, der Turboverdichter, ein brüllendes, fauchendes Ungetüm; Messingenieure waren hektisch damit beschäftigt, auf Kommando Drücke, Temperaturen, Drehzahlen in Messprotokolle einzutragen. Ich war hellauf begeistert, ja fasziniert; ja, das war es, was ich immer wollte: Diese Maschinen nach den Gesetzen der Aero- und Thermodynamik auszulegen, der Fertigung zuzusehen und das Ergebnis im Prüffeld zu kontrollieren. Diese Art Maschinenbau – das war sofort klar – ist geistig sehr anspruchsvoll (manche nennen die Strömungsmaschinen sogar die Krone des Maschinenbaus) und durch seine wissenschaftliche Tiefe eine Herausforderung, an die ich mich wagen wollte, wohl wissend, dass die recht verwickelten Strömungsvorgänge in den Kanälen der radialen Lauf- und Leiträder anfangs der 1960er noch längst nicht theoretisch gelöst waren, aber gerade dieser Umstand war eine gute Motivation.
2-gehäusiger Turboverdichter in einer LPG-Anlage in Abqaiq/Saudiarabien, angetrieben von einer Gasturbine.
Ich konnte auf die Erfahrung der älteren Kollegen zurückgreifen, konnte neue Erkenntnisse von der Uni einbringen, konnte bei der Forschungsvereinigung FVV mitwirken, konnte Symposien besuchen, wo die besten Fachleute der Welt ihre neuesten Entwicklungen vorstellen.
Ein Höhepunkt in meinem Beruf war die zweieinhalbjährige Tätigkeit bei der Firma Allis-Chalmers in Montreal/Kanada und Milwaukee/USA. Ich konnte meinen Erfahrungsschatz enorm erweitern, konnte in der Entwicklungsabteilung für Turboverdichter die ganz andere Arbeitsweise der Amerikaner staunend zur Kenntnis nehmen. Der amerikanische Pragmatismus und die deutsche Systematik ergänzten sich aufs beste. Die offene, freundliche Art der Amerikaner hat mich im weiteren Berufsleben stark geprägt.
Arbeit als Maschinenbauingenieur (Mitte) für MAN Turbo. Hier geht es um Rohgas-Turboverdichter in einer Äthylenanlage der BASF/Ludwigshafen.
Aus meiner Arbeit als Berechnungs- und Entwicklungsingenieur (unten): Aero-thermodynamische Auslegung von Turboverdichtern.
Zu meinen fachlichen Highlights zählt die Entwicklung des „Aero-Components Modular Design System“. Es ist ein Baukastensystem für die strömungsaktiven Turboverdichter-Komponenten mit festgelegter, aber skalierbarer Geometrie für alle vorkommenden Industrie-Gase. Damit kann für jeden maßgeschneiderten Verdichter auf „pre-engineered elements“ zurückgegriffen werden, ganz ähnlich wie wenn man für ein Kleinauto, einen Mittelklasse-Wagen, einen Lieferwagen immer die gleichen Grundelemente verwendete. Effekt: Kürzere Lieferzeit, Kostensenkung und höhere Treffsicherheit für die garantierten Leistungsdaten. Das System fand bei den Kunden in aller Welt Anerkennung und half so der Firma, sich am Markt für Prozess-Turboverdichter zu bewähren und Marktanteile auszubauen. Dazu hier noch einige Details:
Entwicklung eines Baukastensystems für radiale Prozessverdichter - mein Projekt bei Allis-Chalmers in Milwaukee. Prozessverdichter sind durch eine große Anwendungsvielfalt gekennzeichnet: Die Bandbreite der zu verdichtenden Gase reicht vom leichten Wasserstoff mit einer molaren Masse M = 2 bis zu Kältemittelgasen mit M >100. Dazwischen liegen Synthesegase, Ammoniak, Luft, Kohlenwasserstoffe, Kohlendioxyd, Chlor. Stufenzahlen pro Gehäuse von 1 bis 10, Gehäuse ohne Zwischenkühler und mit bis zu 3 Zwischenkühlern, Druckverhältnisse bis zu 100:1 und höher; die Ansaugvolumenströme reichen von 0,1 bis ca. 70 m3/s. Da bei der Standardisierung die Individualität und Beliebigkeit ausgeschaltet werden musste, waren zwei Hauptaufgaben zu lösen: Das Wellen/Raddurchmesser-Verhältnis entscheidet über das rotordynamische Laufverhalten (bei zu dünner oder zu langer Welle entstehen subsynchrone Schwingungen, die einen Betrieb unmöglich machen). Es kristallisierte sich heraus, zwei Standards festzulegen, einen für Verdichter mit vielen Stufen hoher Schluckfähigkeit und einen für wenige schmale Stufen. Die zweite Hauptaufgabe war rein aerodynamischer Natur: Da die Umfangsmachzahl sehr stark von 0,1 bis 1,1 variiert (für leichte und schwere Gase), müssen die Laufräder bei gleicher Volumenstromzahl zum Austritt hin breiter oder schmaler werden, d.h. mehr oder weniger konvergent. Maßgebend hierfür ist das Laufrad-Volumenverhältnis, das eine eindeutige Funktion der Machzahl ist. Es wurden, um die Wirkungsgradeinbußen minimal zu halten, zwei Konvergenzen eingeführt. Nun musste noch eine vernünftige Staffelung der Volumenstromzahlen von 0,01 bis 0,1 festgelegt werden, dergestalt, dass auf der Kennlinie einer Einzelstufe ein begrenzter Volumenstrom-Bereich links und rechts vom Wirkungsgrad-Bestpunkt definiert wurde. Diese Bereiche waren gestaffelt: schmal für Stufen hoher Machzahl (das sind statistisch die Stufen hoher Volumenstromzahl) und weit für Stufen niedriger Machzahl (das sind statistisch die Stufen kleiner Volumenstromzahl). Das gelang mit 11 verschiedenen Laufrädern kleiner Konvergenz und 9 verschiedenen Laufrädern großer Konvergenz. Das Konzept stand also. Mit den jetzt in der Standardreihe für jedes Laufrad festgelegten Werten für das Wellenverhältnis, die Volumenstromzahl, das Laufrad-Volumenverhältnis konnten mit Hilfe der damals üblichen Programmiersprache PL1 alle weiteren meridionalen Maße (immer in dimensionsloser Form, um eine beliebige Skalierung vornehmen zu können) berechnet werden. Als zweiter Schritt folgte dann die Berechnung der Schaufelformen für die 3D- und die 2D-Räder, basierend auf den damals vorhandenen Schmiedegesenken. Alle weiteren geometrischen Festlegungen für die schaufellosen Diffusoren, Umlenkkanäle, Rückführstufen mit den Umlenkschaufeln, Spiralen folgten daraus mehr oder weniger "automatisch".
Es lag damit eine skalierbare, Festgeometrie-Baureihe in dimensionsfreier Form für alle möglichen vorkommenen Gase, Stufenzahlen, Konfigurationen mit und ohne Zwischenkühler vor. Jetzt musste nicht mehr von Auftrag zu Auftrag individuell ausgelegt werden, sondern es konnten nun die passenden Laufräder mit Leitteilen aus diesem preengineered standard system oder modular design system (auf deutsch "Baukastensystem") ausgewählt werden. Für die einzelnen Stufen eines Verdichters gibt es keine Auslegungspunkte, sondern Auslegungsbereiche, die durch entsprechende, am Laufradaußendurchmesser festgemachte Skalierung auch noch optimiert werden kann. Die Ziele der Standardisierung waren erreicht: Eine starke Reduzierung der geometrischen Stufen-Varianten, Vorwegkonstruktion von Verdichterkomponenten, Vereinfachung der aero-thermodynamischen Verdichterauslegung durch Auswahl festliegender Standardstufen und Berechnung des Verdichterkennfeldes durch arodynamische Addition vorhandener Einzelstufenkennlinien. All dies führte zu Zeit- und Kostenersparnis und letztendlich zu einer Stärkung der Marktposition.
Nach meiner Rückkehr zu Borsig (später MAN Turbo) wurde grünes Licht erteilt, dieses modulare Baukastensystem in einer weiterentwickelten Form einzuführen. Da auch eine ausgedehnte Testreihe von systematisch ausgewählten Baukasten-Stufen mit allen möglichen Varianten genehmigt wurde, konnten die theoretischen Auslegungsparameter verbessert und auf diese Weise eine erhebliche Steigerung der Auslegungssicherheit erreicht werden. Die Marktakzeptanz erhöhte sich dadurch erheblich.
Die Ergebnisse des Projekts wurden auf dem 21st Turbomachinery Symposium, Turbomachinery Laboratory, Texas A&M University, Houston vorgestellt und veröffentlicht - mit einer guten Resonanz in der Turbomachinery Community.
Für den Vortrag gab es diesen Preis.
Arbeit als Dozent Ausbildung von Ingenieuren der Öl- und Gasindustrie.
Gründe, warum ich „Ingenieur“ für einen der besten Berufe der Welt halte:
Er arbeitet mit an der Erhaltung der Lebensgrundlage unseres Volkes.
Er lebt nicht von Staatssubventionen.
Er hat große Freiheiten beim Entwerfen seines Produkts, kann die einzelnen Stufen des Entstehens verfolgen, erhält beim Funktionstest das Feedback über Richtigkeit oder Fehler in seiner Theorie.
Er sieht in seinem Einfallsreichtum keinerlei Grenzen.
Er kooperiert mit vielen Menschen: Kollegen, Kunden, Wissenschaftlern und Menschen aus anderen Kulturkreisen. Seine Teamfähigkeit ist wichtig.
Er kann seine Fremdsprachenkenntnisse bestens anwenden, da die deutsche Industrie sehr stark Export orientiert ist.
Er kann die Erweiterung seiner Fachkenntnisse und die neuen Entwicklungen publizieren und sie in internationalen Foren zur Diskussion stellen. Er kann sich auf diese Weise einen Namen machen.
Sein Einsatzgebiet ist vielseitig und umfasst stets mehrere Disziplinen.
Seine Ingenieurwissenschaft ist nicht langweilig, stellt ihn vor immer neue Aufgaben, die mit viel Engagement gelöst werden müssen.
Er hat alle Möglichkeiten, heute weltmännisch statt der trockene Langweiler zu sein, als der er gemeinhin gilt.
Er hat überdurchschnittliche Beschäftigungs-, Einkommens- und Aufstiegs-Möglichkeiten. Es fehlen z.Z. 66000 Ingenieure in Deutschland und die Arbeitslosenrate unter Ingenieuren beträgt weniger als 3%.
Ich bin begeistert von der Ingenieurskunst der Erfinder, fasziniert von den Ergebnissen ihrer Arbeit, die weit in unsere Zeit hineinreicht und bin überzeugt, dass die Geschichten über ihre abenteuerlichen Lebensläufe, ihren Aufstieg aus der Armut und über ihre Geduld beim Verfolgen des Ziels die Augen der Jungen und Mädchen für die wunderbare Logik der MINT-Fächer (Mathe, Informatik, NaWi, Technik) öffnen werden. Ich bin der festen Auffassung, dass die Technik sie genau so in den Bann ziehen kann, wenn sie nur frühzeitig heran geführt werden. Es sei allen jungen Menschen zugerufen: Die Erlernung ist für euch eine lohnende Herausforderung, schafft sie doch die Lebensgrundlage von uns allen, und die spätere Berufsausübung macht das Brot und die Butter unserer Volkswirtschaft aus.
Bergsteigen und Skilaufen.
Sport: Bergsteigen, Skilaufen, Radfahren.
Außerberufliche Interessengebiete: wissenschaftliche Vorträge über Paläoanthropologie (Evolution des Menschen), Relativitätstheorie, Quantenmechanik, deutsche Schriftsteller, Geschichte der deutschen Erfindungen. Ich bin bekennender evangelischer Christ und überzeugt, dass Wissenschaft und Religion sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern sich wechselseitig befruchten in der Beschreibung der Natur und des Lebens. Ich arbeite mit in der Evangelischen Kirchengemeinde Hermsdorf.
Naturwissenschaft und Religion - was Max Planck dachte.
Max Planck (1858-1947), einer der größten Naturwissenschaftler, war im Jahr 1900 Wegbereiter der „nichtkassischen Physik", die zur Relativitätstheorie Einsteins und zur Quantenmechanik Heisenbergs führte; er war zeitlebens bekennender Christ. Werner Heisenberg, der Planck gut kannte, berichtet in seinem Buch "Der Teil und das Ganze":
„Planck vertritt die Ansicht, dass es keinen Widerspruch zwischen Naturwissenschaft und Religion gibt. Für Planck sind beide deswegen vereinbar, weil sie sich auf ganz verschiedene Bereiche der Wirklichkeit beziehen. Die Naturwissenschaft handelt von der objektiven materiellen Welt. Sie stellt uns vor die Aufgabe, richtige Aussagen über diese objektive Wirklichkeit zu machen und ihre Zusammenhänge zu verstehen. Die Religion aber handelt von der Welt der Werte. Hier wird von dem gesprochen, was sein soll, was wir tun sollen, nicht von dem was ist. In der Naturwissenschaft geht es um richtig oder falsch; in der Religion um gut oder böse, um wertvoll oder wertlos. Die Naturwissenschaft ist die Grundlage des technisch zweckmäßigen Handelns, die Religion die Grundlage der Ethik. Der Konflikt zwischen beiden Bereichen seit dem 18. Jahrhundert scheint dann nur auf dem Missverständnis zu beruhen, das entsteht, wenn man die Bilder und Gleichnisse der Religion als naturwissenschaftliche Behauptungen interpretiert, was natürlich unsinnig ist. Bei dieser Auffassung werden die beiden Bereiche getrennt der objektiven und der subjektiven Seite der Welt zugeordnet. Die Naturwissenschaft ist die Art, wie wir der objektiven Seite der Wirklichkeit gegenübertreten, wie wir uns mit ihr auseinandersetzen. Der religiöse Glaube ist umgekehrt der Ausdruck einer subjektiven Entscheidung, mit der wir für uns die Werte setzen, nach denen wir unser Handeln im Leben richten. Wir treffen diese Entscheidung in Übereinstimmung mit einer Gemeinschaft, sei es Familie, Volk oder Kulturkreis. Sie ist aufs Stärkste durch Erziehung und Umwelt beeinflusst. Aber sie ist subjektiv und daher dem Kriterium „richtig" oder „falsch" nicht ausgesetzt. Max Planck hat diese Freiheit ausgenützt und sich eindeutig für die christliche Tradition entschieden. Sein Denken und Handeln, auch in den menschlichen Beziehungen, vollzieht sich ohne Vorbehalt im Rahmen dieser Tradition, und niemand wird ihm dabei den Respekt versagen können."
Als naturwissenschaftlich orientierter Mensch und bekennender Christ, Anhänger der historisch-kritischen Bibel-Interpretation kann ich mich dieser Auffassung ohne Vorbehalte anschließen.
Aktives Hobby "Paläoanthropologie" (Evolution des Menschen) (v.l.n.r.):
Diskussion mit Urmenschen-Forscherin Meave Leakey, Leiterin der Abteilung für Paläoontologie, Kenianisches Nationalmuseum Nairobi. Mit Yves Coppens, Professor für Anthropologie am Muséum national d’histoire naturelle, Paris. Mit Dawit Lortkipanidze, Vize-Direktor des Nationalmuseums von Georgien Tiflis. Mit Jens Reich, Molekularbiologe, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin. Mit Tim White, Professor, Director of the Human Evolution Research Center, University of California, Berkeley. Mit Chris Stringer, Professor, Forschungsdirektor "Human Origins", Natural History Museum London. Mit Jean-Jaques Hublin, MPI-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig. Jeweils im Senckenbergmuseum Frankfurt/M. anlässlich der "G.H.R. von Koenigswald Lecture". Jens Reich während der "Langen Nacht der Wissenschaften" Berlin. Hublin im Naturkundemuseum Berlin.
Persönliches Wort zur Motivation für das Projekt "Heureka-Stories".
Nachdem ich vier Jahre lang mein Fachbuch über Turboverdichter geschrieben hatte, wollte ich noch einmal ganz etwas anderes machen.
Da kam es mir gerade recht, dass mich 2009 Professor Burkart Knospe, Chef der Messgerätefabrik Testo AG. in Lenzkirch/Baden-Württemberg ansprach, ob ich als Ingenieur nicht Lust dazu hätte, ein spannendes Buch über deutsche Erfinder zu schreiben. Er hätte nämlich zunehmend Schwierigkeiten, für seine Entwicklungsabteilung Physiker und Ingenieure einzustellen, es gäbe einfach zu wenig Hoch- und Fachschulabsolventen in diesen Fächern, weil nicht genügend junge Leute sich für die Studienrichtungen Natur- und Ingenieurwissenschaften entscheiden. Das Buch müsste Mädchen und Jungen neugierig auf MINT (Mathe, Informatik, Nawi, Technik) machen, sie überzeugen, dass MINT eine tolle Sache und eine Herausforderung ist; es müsste beschreiben, welche Menschen die Erfinder waren, aus welcher Umgebung sie kamen, welche Anstöße in Richtung Technik sie in der Jugend bekamen, welche Probleme sie in der Schule hatten und wie sie ihre Idee gegen alle Widerstände zum Erfolg führten.
Nach einer Bedenkzeit sagte ich zu. Bei einem Gespräch mit einem bekannten Verleger wurde jedoch klar, dass das Anliegen besser im Internet aufgehoben sei, weil die Botschaft mit diesem Medium offensichtlich schneller und weiter verbreitet werden kann. Der zweite Vorteil besteht darin, dass die Website flexibel ist und einfach ergänzt werden kann. Das Schreiben des Manuskripts für das Buch hätte noch mindestens ein Jahr gedauert bis zur Veröffentlichung. Der Internetauftritt bietet zudem den Vorteil, jede Erfinder-Geschichte in mehrfacher Form darzustellen: Eine "Kurzinfo", "Jugend und Werdegang", "Die ganze Geschichte" (die eigentliche Erfindung), "Was wurde daraus?" So ist m.E. für jeden etwas dabei: Für Schnellleser und für alle diejenigen, die sich ausführlicher mit der Erfindung und dem Erfinder befassen wollen. Diese ist auch geeignet für Eltern und Großeltern, denen damit eine Hilfe an die Hand gegeben werden soll, ihre Kinder und Enkel auf den nützlichen, lohnenden und spannenden Weg der Natur- und Ingenieurwissenschaften zu führen.
Diskussion auf der ILA 2010 (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin) mit dem Raketen-Ingenieur Wolfgang Kitsche, DLR Lampoldshausen.
Liebe Besucher meiner Website, hier ist sie nun. Wenn Sie der Meinung sind, dass das Anschauen lohnt, erzählen Sie es bitte weiter. Wenn Sie Kinder oder Enkel haben, geben Sie es an sie weiter; es verfolgt das, wie ich meine, sehr dringende Anliegen, die kleinen grauen Zellen sinnvoll einzusetzen, den einzigen Rohstoff, über den wir in Deutschland in ausreichender Menge verfügen. Wir brauchen Naturwissenschaftler und Ingenieure, um die Zukunft der wertvollen Güter unseres Volkes zu bewahren. Recht, Freiheit, Lebensstandard, Hilfe für Arme, Kranke, Arbeitslose, Kunst- und Musikgenuss, Freizeit- und Urlaubsfreuden kommen nicht von ungefähr, schon gar nicht vom „Staat“. Sie werden von den vielen Mitmenschen erarbeitet, die den technologisch-industriellen Grundstock unseres Gemeinwesens schaffen.
Danksagungen.
Bei meinen Enkeln Julian und Johannes bedanke ich mich; sie gaben mir Tipps wie diese: Wenn du zu viele Fremdwörter benutzt, oder Worte, die die Leute noch vor hundert Jahren kannten, aber jetzt nicht mehr, oder wenn du lange wissenschaftliche Sätze schreibst, dann redest du an uns vorbei. Schreib einfach und klar, damit das Ganze für uns überhaupt zu verstehen ist. Wie sagte Einstein? Wissenschaft soll so einfach wie möglich beschrieben werden, aber nicht noch einfacher. So bin ich der Meinung, dass Einsteins Relativitätstheorie relativ einfach erklärt werden kann. Wenn ich Fremdwörter benutze, füge ich nach Möglichkeit eine Erläuterung in Klammern hinzu. Auf der anderen Seite möchte ich aber den jungen Menschen zurufen: Bemüht euch um den Reichtum der deutschen Sprache, lasst sie nicht kaputtgehen und auf die Stufe von Comics absinken! Sie ist ein zu hohes Gut.
Bedanken möchte ich mich auch bei Sebastian für die Geduld, die er aufbrachte, mich in die Geheimnisse der Website-Erstellung einzuführen; er wählte die Software CAT (Content Administration Tool) aus, strukturierte sie nach den einzelnen Beiträgen und passte sie an meine speziellen Bedürfnisse an. Das ist eben doch eine ganz andere Welt jenseits von Fotobearbeitung, Word, Excel, Powerpoint. Das Dazulernen jedoch hält die kleinen grauen Zellen auf Trab und hat noch nie geschadet. Im November 2017 stellte sich heraus, dass die Software von CAT auf Joomla umgestellt werden musste.
Berlin,
Klaus Lüdtke
Veröffentlichungen des Autors. „Process Centrifugal Compressors“, 328 S., Springer-Verlag Heidelberg, fachliche Memoiren des Autors, Fachbuch für alle, die mit Turboverdichtern zu tun haben. Rezensionen Buch.
35 Fachbeiträge in: Journal of Engineering for Power, New York; Proceedings A&M University Texas; Transactions, Institution of Mechanical Engineers London; ASME-Papers, American Society of Mechanical Engineers New York; Cieplne Maszyny Przeplywowe, Lodz; Journal Arab Fertilizer Association, Kairo; VDI-Berichte, Düsseldorf; “Konstuktion”, Düsseldorf; Borsig-Taschenbuch, Berlin. Mitarbeit an der VDI-Richtlinie 2045: Abnahme- und Leistungsversuche an Verdichtern. Kapitel “Turboverdichter” im „Dubbel“, Taschenbuch für den Maschinenbau, 17. bis 23. Auflage, Springer-Verlag Heidelberg.
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Das Fachbuch des Autors Process Centrifugal Compressors wurde bisher in 48 Länder geliefert. Hauptabnehmer: USA, Deutschland, Niederlande, Großbritannien, Norwegen, Iran, Indien.
Dipl.-Ing.(TU) Klaus Lüdtke
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