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Manfred von Ardenne - Jugend und Werdegang

Der Adelsspross begeistert sich für die Naturwissenschaften

Seine berühmte Großmutter. Lange vor seiner Geburt stoßen wir auf eine Geschichte, die es zu literarischem Ruhm brachte. Sein Großvater Armand Baron von Ardenne (1846 - 1919) heiratete 1873 Elisabeth von Plotho (1853 – 1952), eine junge Frau aus altem brandenburgischen Adel. 1886 fand er von ihr aufbewahrte Briefe, die ihm zu verraten schienen, dass sie eine Affäre mit dem königlichen Amtsrichter Emil Hartwich gehabt hatte. Der Baron forderte ihn zum Pistolenduell auf der Berliner Hasenheide und erschoss ihn. Nach seiner 18-tägigen Festungshaft ließ er sich scheiden, bekam aber das Sorgerecht für die Kinder Margot und Egmont, Manfreds Vater. Theodor Fontane, der Dichter der Mark Brandenburg, lernte auf einer Abendgesellschaft in Berlin Elisabeth von Ardenne kennen – und ließ sich von ihrem Schicksal zu seinem Roman Effi Briest inspirieren, der auch heute noch den Leser berührt und zur Drehbuchvorlage für einige Filme wurde, so 1968, 1974 und 2009. Die Autentizität der Handlung und die Erzählkunst Fontanes machen den Erfolg des Romans und der Filme aus.

Bild 1. Fontane lernte sie auf einer Abendgesellschaft kennen - Die Erstausgabe Effi Briest von 1896.

Bild 2. Der Film von 2009.

Keine Grundschule, dafür Privatunterricht. Manfred Baron von Ardenne, der Enkel der berühmten Effi Briest, wurde 1907 in Hamburg als Sohn des Regierungsrats Egmont Baron von Ardenne und dessen Ehefrau Adela geboren. 1913 wurde Egmont ins Kriegsministerium versetzt und zog deshalb mit seiner Familie von Hamburg nach Berlin in die Neuköllner Hasenheise, Nr. 61.

Manfred wurde nicht eingeschult, sondern zu Hause zwei Jahre lang von einem Privatleher unterrichtet und bestens für das Realgymnasium in Neutempelhof vorbereitet. Er musste den weiten Schulweg über das noch unbebaute Tempelhofer Feld (den späteren Flughafen Tempelhof) zu Fuß zurücklegen, um Fahrtkosten einzusparen.

Ab 1918 entdeckte er seine Leidenschaft für die Naturwissenschaften, insbesondere für die Elektrophysik. Schon mit 15 Jahren bastelte er elektrische Anlagen und bekam mit 16 sein erstes Patent auf dem Gebiet der drahtlosen Telegrafie. Dieses Patent einer ganz speziellen Elektronenstrahlröhre kaufte ihm der Fabrikant Siegfried Loewe (1885 - 1962) ab und setzte sie als Verstärker in seinen ersten Radioapparat ein. Da er nur noch Basteln und Experimentieren im Kopf hatte, kam, was kommen musste: Da er sich einseitig nur für die Naturwissenschaften interessierte, verschlechterten sich seine Noten in  den anderen Fächern, vor allem in den Fremdsprachen, unaufhaltsam. Das Zeugnis der „Mittleren Reife“ des Gymnasiums zu Berlin-Tempelhof von 1922 war eine Katastrophe: Englisch und Französisch mangelhaft,  Deutsch-Aufsatz der Schlussprüfung  mangelhaft, Mathematik gut, Physik sehr gut, sein Wissen und Können geht in der Physik und Chemie über das Klassen-, ja Schulziel hinaus. Nicht in die nächste Klasse versetzt wegen totaler Einseitigkeit der Kenntnisse! Empfehlung an die Eltern, den Schüler von der Schule zu nehmen. Er wechselte in das Friedrich-Realgymnasium in Kreuzberg (die heutige Leibniz-Schule). Dort musste er aber die „Ehrenrunde“ drehen.

Was waren das für Dinge, die ihn von seinem Schulfleiß abhielten? Oh, da gab es viele. Da war zuerst die Fotografie mit ihren optischen Gesetzen. Ganz folgerichtig kam die Astronomie mit dem Bau eigener Fernrohre mit primitiven Mitteln hinzu. Ein Rumpelkammerlabor mit 4 m2 Fläche wird eingerichtet, in dem er nach Schulschluss selbständig arbeiten konnte. Erste Geldeinnahmen verbuchte er mit der Herstellung von Wohnungs-Alarmanlagen für die eigene Wohnung und für die der Nachbarn. Regelmäßig suchte er mit seinen Freunden die militärischen Schießstände in der Hasenheide nach Patronenhülsen und Geschossen in den Kugelfängen ab, für Messing und Blei zahlten die Altwarenhändler gute Preise. Als ihm ein Einblick in das Röntgenlabor eines im Hause wohnenden Chirugen gewährt wurde, verlagerten sich seine Interessen auf die Elektrotechnik. Als erstes bekam er zu Weihnachten eine Influenzmaschine, und seine Kammer füllte sich mit Funkeninduktoren, Röntgenröhren und Leuchtschirmen. Aus dem Fenster hingen Antennen in den Hof und erste funkentelegrafische Versuche mit selbstgebauten Relais folgten. Er schockte Besucher des Hauses durch elektrische Schläge oder sprühende Funken, wenn sie ahnungslos die Hand auf die Türklinke legten. Mit Hilfe eines von einem Akku betriebenen Funkeninduktors, der 3 cm lange Funkwellen erzeugte und einer handelsübliche Röntgenröhre gelangen ihm erste Durchleuchtungen seiner Hände. Sein Experimentieren erreichte einen derartigen Umfang, dass seine Eltern ihm die Benutzung der zweiten Toilette der Wohnung für seine Versuche gestatteten mussten.

Seine Familie versuchte seiner Einseitigkeit für die Naturwissenschaften abzuhelfen, indem sie einen Literaturzirkel einrichtete. Allwöchentlich wurden Stücke von Shakespeare, Schiller und Co. mit verteilten Rollen gelesen, aber der 14-jährige Manfred und seine Freunde waren dafür noch nicht reif genug, vielmehr interessierten sie sich mehr dafür, ob bestimmte hübsche Kusinen die Lesestunden besuchen würden.

Manfred wurde auch von den Vortragsreihen der Berliner „Urania“ gefesselt. Dort wurden nicht nur theoretisch-akademische Vorträge gehalten, sondern es waren Experimentiersäle angeschlossen, die nach dem Vortag aufgesucht werden konnten, wo der Besucher den physikalischen Versuch selbst durchführen und Beobachtungen anstellen konnte. Mechanik, Thermodynamik, Akustik, Optik, Elektrotechnik… alles war dabei. Diesem einmaligen Bildungszentrum war auch eine wissenschaftliche Buchhandlung angeschlossen, in der man die zu dem Vortrag passende Literatur einsehen und kaufen konnte. Alles sehr nach Ardennes Geschmack. Ein- bis zweimal pro Woche war er dort zu Gast und wiederholte dann nach Möglichkeit die Versuche zu Hause.

Ein Teil seiner freien Zeit gehörte dem „weißen Sport“, den er seit 1920 ausübte, beim Berliner Tennisklub „Blau-Weiß“. Da war es auch, dass 16 Jahre später ein Mädchen, Bettina Bergengruen, durch ihre Spielweise und ihr weißes Miniröckchen, das ab und zu beim Spiel Einblicke gewährte, seine Faszination weckte. 1938 wurde sie seine Frau.

1921 erstand er in einem Charlottenburger Elektrogeschäft für billiges Geld aus Heeresbeständen Teile von Funkempfangs- und Sendegeräten. Er baute sie zusammen und fuhr nahe an die Antennen des Großsenders Nauen… und konnte die Zeitzeichen des Tonfunksenders empfangen. Nach Resonanzabstimmung und Detektorjustierung gelang ihm das auch in der elterlichen Wohnung. Bald hörte er auch den Schiffsfunkverkehr auf Nord- und Ostsee ab, lernte das Morsealphabet und konnte so den Inhalt entschlüsseln – ein aufregendes Erlebnis für den Jungen; mit ganz primitiven, aber optimierten Mitteln staunenswerte Resultate erzielen – das war sein Prinzip.

Nachdem die Möglichkeiten des Detektorempfängers ausgeschöpft waren, ging er daran, sich einen Empfänger mit Glühkathodenröhren zusammenzubasteln. Er zog einen begüterten Freund mit ins Boot und erstand mit viel Tricks und Chuzpe die teuren Materialien. Beim Probelauf brannten dann infolge einer Fehlschaltung alle Röhren durch. Eine Lehre für sein späteres Leben: Vor Einschaltung der Stromquelle eine gründliche Schaltungskontrolle durchführen! Ein nochmaliger Anlauf brachte große Erfolgserlebnisse: Er hörte nächtens aus dem Äther die wunderbaren Klänge einer französischen Oper!

Bild 3. Eine lange Freundschaft zwischen Siegmund Loewe und Manfred von Ardenne. Ein Foto von 1928.

Eine entscheidende Bekanntschaft. 1922 stand er in einem kleinen Elektrogeschäft in der Blücherstraße dem Dr. Siegmund Loewe (1885-1962), Inhaber eines Hochfrequenzlabors, gegenüber, von dem er schon viel gehört hatte. Er überhäufte ihn mit Fragen, so dass Loewe seine Begeisterung merkte und ihm anbot, ihn, so oft er wolle, in seinem Labor in der Gitschiner Straße zu besuchen. Das ließ sich der Schüler Ardenne nicht zweimal sagen. Es begann eine zehnjährige Verbindung mit dem erfinderischen Industriellen, Manfred lernte dort (neben seiner Schule) eine gründliche, systematische Arbeit mit physikalischen Anlagen, besonders mit Elektronenröhren und -anlagen. Er lernte vor allem, wie Erfindungen entstehen und wie sie durchgesetzt werden müssen, wie man die Ideen durch Patente schützen und verwerten kann. Aber auch Dr. Loewe profitierte für seine Firma Loewe von dem findigen Ardenne. Mit diesen neuen Kenntnissen und mit Hilfe zweier Gesinnungsgenossen brachte Manfred die Leistungsfähigkeit auf den Höchststand. Welch eine Freude, als sie mit der selbst gebauten Anlage die Signale der kanadischen Funkstation New Brunswick hörten und, nach weiterer Ertüchtigung der Anlage, die Funkzeichen aus Buenos Aires und aus Java. Der Jude Loewe musste übrigens 1938 zwangsweise in die USA emigrieren und starb 1962 kurz vor seiner geplanten Rückkehr nach Deutschland.

Der Wunsch wurde jetzt immer lauter, nicht nur zu empfangen, sondern auch zu senden. Mit ihrem Einfallsreichtum gelang auch diese Aufgabe. Die Freunde verständigten sich per Funk von Wohnung zu Wohnung untereinander über ein Jahr lang. Dann fiel das illegale Treiben des Schwarzsenders der Reichspost, die das Nachrichtenmonopol hatte, auf. Es kam 1924 zu einem Verfahren, das jedoch mit Zustimmung des Jugendrichters und der Oberpostdirektion eingestellt wurde, weil der Jugendliche noch nicht das erforderliche Unterscheidungsvermögen besitzt.

Ardenne hatte in diesen Jugendjahren eine Entwicklung durchgemacht, die sein ganzes späteres Leben prägen sollte. Das Gefühl aller Pioniere: Entdeckungen, Erfindungen, Konstruktionen, Erkennen neuer Gesetzmäßigkeiten und schöpferischer Wege ins Neuland.

Abbruch der Schule. Ardenne brach die Ausbildung in der neuen Schule nach eineinhalb Jahren im Herbst 1923 ab, verzichtete also auf das Abitur, um mehr Zeit für die Beschäftigung mit der Radiotechnik zu haben, er wollte aktiv an der beginnenden Rundfunkentwicklung teilnehmen.

Bild 4. Das Vox-Haus in Berlin, Potsdamer Straße 4, 1923 das erste Rundfunkhaus Deutschlands – im Dachboden die Sendezentrale.

Die erste Rundfunksendung. Berlin, 29. Oktober 1923, Vox-Haus: Drei Minuten vor acht Uhr! Alles versammelt sich im Senderaum. Erwartungsvoll beobachtet man das Vorrücken des Zeigers der Uhr... acht Uhr! Alles schweigt. Es ertönen die Worte: Achtung! Hier Sendestelle Berlin Voxhaus, Welle 400. Wir bringen die kurze Mitteilung, daß die Berliner Sendestelle Voxhaus mit dem Unterhaltungsrundfunk beginnt. Die Ansage leitete die erste Radiosendung des neuen "Unterhaltungsrundfunks" ein, es war eine Live-Sendung. Die Musiker spielten als erstes von zwölf Musikstücken ein Cello-Solo mit Klavierbegleitung, das "Andantino" von Kreisler, und zum Schluß das Deutschlandlied. Nach dem einstündigen Programm erklang die Absage: Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht! Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden! Gesendet wurde aus einer Dachkammer des Vox-Hauses in der Potsdamer Straße 4. Das eigentliche Aufnahmestudio lag im 3. Stock. Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Menschen in Berlin mit einem rechtmäßig, d.h. postamtlich erworbenen Apparat, dagegen eine ganze Anzahl sogenannter Schleichhörer. Dahinter standen die Bedenken, ob sich der "Unterhaltungsrundfunk" in der wirtschaftlichen und politischen Krisensituation der jungen Weimarer Republik durchsetzen würde.

Ardenne war von dem neuen Medium begeistert und wollte teilhaben an der rasanten Entwicklung. Zunächst machte er ein Praktikum in einer mechanischen Versuchswerkstatt, sammelte Erfahrung in den wichtigsten handwerklichen Tätigkeiten, gewann eine hohe Achtung vor dem Können erfahrener Feinmechaniker und begriff die Bedeutung guter Werkstatteinrichtungen. Nach der Praktikantenzeit bestritt er seinen Unterhalt und die Kosten seiner Ausbildung selbst, zahlte seinen Eltern eine Miete für das Zimmer, das sie ihm überlassen hatten, verdiente sein Geld mit Honoraren für seine ersten Fachbücher, für veröffentlichte Aufsätze und aus dem Erlös seiner Entwicklungen. Er war stolz auf sein Dasein als Selfmademan. Mit 17 Jahren hatte er einen breitbandigen Hochfrequenzverstärker für die Mikrofonströme entwickelt, der nach vorausgegangener Modulation eines Hilfssenders, eine gleichmäßige Verstärkung aller Frequenzen von den tiefsten bis zu den höchsten Tönen des Hörbereichs bewirkte.

Zulassung zum Studium trotz fehlenden Abiturs. Da er sehr bald merkte, dass ihm grundlegende Kenntnisse der Hochfrequenz fehlten, entschloss er sich zu einem Studium der Physik, Chemie und Mathematik auf der Universität Berlin. Es gelang ihm mit Hilfe von Vitamin B eine Studienzulassung zu erlangen, ohne ein Reifezeugnis vorzuweisen. Mit 18 Jahren begann er mit dem Studium, das er als sehr intensiv beschreibt, das er aber nur in enger Bezugnahme zu seinen Forschungen betrieb. Alles nicht diesem Spezialziel Dienende ließ er weg. Er erwarb nur das geistige Gut, was ihm unmittelbar nutzte. So konnte er Studium und Praxis gut unter einen Hut bringen.  Nach vier Semestern brach er das Studium ab, weil er die weiteren Vorlesungen für Zeitverschwendung hielt. Er bildete sich autodidaktisch weiter und stürzte sich vermehrt in eigene Forschungen.

Gemeinsam mit Dr. Loewe konnte er 1925 die sog. Dreifachröhre fertigstellen, d.h. in einen einzigen Glaskolben sind drei Verstärkerröhren eingebaut. Die Firma Loewe brachte den Rundfunkempfänger OE 333 1926 auf den Markt, zu einem Drittel des bisherigen Preises. Die Stückzahl der verkauften Geräte ging in die Millionen. Gemäß dem Vertrag mit Loewe flossen Ardenne aus dem Absatz erhebliche Beträge zu, die er zum Ausbau des Labors und für die laufende Arbeit verwendete

Bild 5. Der Loewe-Ortsempfänger von 1926 mit der Dreifachröhre von Ardenne. Bild 6. Eine schöne Briefmarke von 1973 zeigt auch den externen Lautsprecher; der Künstler nahm sich Freiheiten heraus und hat das Objekt in eigentlich unzulässiger Weise verändert.

Bild 7. Das Telefunkenradio "Arcolette" mit der Ardenne-Technik.

Als nächstes stattete Graf Arco, der technische Direktor der Großfirma Telefunken Manfred Ardenne in seinem Laborzimmer in Neukölln einen Besuch ab und schloss mit ihm einen Vertrag über die Fertigung seiner Mehrfachröhre ab. Das Telefunkenradiogerät hieß „Arcolette“. So waren also zwei moderne Radiogeräte mit der Ardenne´schen Technik auf dem Markt.

Bild 8. Ardennes erstes Forschungslabor in Lichterfelde - hier wurde der erste vollelektronische Fernseher geboren. Heute die Villa Folke Bernadotte, ein Kinderheim.

Sein erstes Forschungslabor. 1927 hatte er bereits mehrere Mitarbeiter, die Apparaturen und Messanlagen waren gewachsen, der Raum in der Wohnung seiner Eltern wurde zu eng. 1928 mietete er, ein großes Risiko eingehend, in Berlin Lichterfelde, Jungfernstieg 19 ein großes mehrstöckiges Haus, das 16 Jahre lang seine Arbeitsstätte werden sollte. Schon ein Jahr später stellte der Vermieter ihn vor die Wahl, entweder das Haus zu kaufen oder sich nach einer anderen Bleibe umzusehen. Er kaufte und stürzte sich in einen Riesenberg Schulden, die ihn in den Folgejahren zwangen, äußerst sparsam, rationell und fleißig zu arbeiten. Harte Jahre. Aber es war sein eigenes Privatlabor, das Forschungslaboratorium für Elektronenphysik, wo er Entwicklungsarbeiten durchführte, von deren Erträgen er einen spartanischen Lebensunterhalt bestreiten konnte.

Er bekam einen lukrativen Großauftrag über Messgeräte von der Deutschen Reichspost. Dieser und beträchtliche Lizenzsummen seiner Mehrfachröhren ließen ihn über Wasser bleiben. Sein Labor entwickelte sich ausgezeichnet. Er entwickelte und baute selbst Messgeräte und Apparate für die Untersuchung von Lautsprechern, Einrichtungen für Durchmessung von Radiogeräten sowie Feldstärkemessgeräte und Stroboskope, weil sie im Handel nicht erhältlich waren.

Ein neues Medium: Fernsehen. Da seine Vorschläge, wie der Rundfunkempfang auf dem Lande verbessert werden kann, mit fadenscheinigen Gründen abgeschmettert wurde, wandte er sich enttäuscht einem neuen, vielversprechenden Medium zu: der Übertragung von Fernsehbildern mit Elektronenstrahlröhren.

Die Braun´schen Röhren, mit denen er experimentierte, waren leergepumpte Glaskolben, in denen Elektronenstrahlen freigesetzt und dazu gebracht werden konnten, auf den mit fluoreszierenden Salzen beschichteten Kolbenböden Bilder zu erzeugen. Könnte das Prinzip der im Jahr 1897 von Karl Ferdinand Braun entwickelten Braun´schen Röhre mit den trägheitslosen Kathodenstrahlen nicht dazu benutzt werden, stehende oder vielleicht sogar bewegte Bilder von einem Sender zu einem Empfänger zu übertragen? Der Gedanke ließ ihn nicht mehr los, das bisherige optisch-mechanische Fernsehen mit der Nipkow-Scheibe, das längst an seine natürlichen Grenzen gelangt war, zu ersetzen.

 

Das Fernsehen - die ganze Geschichte

Was wurde daraus?

 

 

Bildnachweis

Bild 1: Wikimedia Foto H.-P.Haack, CC-BY-SA Unported 3.0. Bild 2: Filmplakat, in div. Websites. Bild 3, 5: Wikipedia, Urheber  Loewe AG, CC-BY-SA Unported 3.0. Bild 4: Foto DRA Atlantic, Schutzfrist abgelaufen. Bild 6: gemeinfrei. Bild 7: Urheber Telefunken, CC-BY-SA Unported 3.0. Bild 8: Eigenes Foto 2/2015