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Bild 1 und 2. Wernher von Braun hatte die Vision einer Raumstation, schoss die erste Rakete A4 ins All.

Wernher von Braun

Der Start. Die A4 auf dem Starttisch am Ostseestrand. Das Wetter ist ausgezeichnet. Würde es jetzt endlich gelingen, nach so vielen Fehlschlägen? Aus dem Lautsprecher des Prüfstandes VII: X minus 3, Zeit läuft! Die Spannung wächst, der schwarz-weiße Pfeil steht hochaufgereckt, aus dem Heck strömen Wolken flüssigen Sauerstoffs,  X minus 2… X minus 1…Zündung! Ein donnernder rotgelber Gasstrahl, das Abwurfkabel fällt vom Kopf der Rakete herab. Ein Ruck geht durch den schlanken Körper, einen röhrenden Flammenschweif ausspeiend steigt sie höher und höher, Jubel der Zuschauer. Sie jagt in die blaue Tiefe des Himmels hinein. Völlig losgelöst von der Erde schwebt das Raumschiff völlig schwerelos… wie im Lied von Major Tom!

Am 3. Oktober 1942 um 15:58 erreichte ein von Menschen gemachtes Objekt, die Flüssigkeitsrakete A4, zum ersten Mal eine Höhe von 83 km, die Schwelle des Weltraums war erreicht. Sie wurde vom Prüfstand VII der Heeresversuchsanstalt Peenemünde auf der Insel Usedom gestartet. Nach mehr als zwölf langen Jahren der Entwicklung mit mehr Rückschlägen als Fortschritten war dies ein enormer Triumph für den kreativen Wissenschaftler Wernher von Braun   (* 1912 Wirsitz/Westpreußen, † 1977 Virginia/USA) und seine Ingenieure.

Bild 3 und 4. Hermann Oberths Buch mit seinem poetischen Titel war die Weichenstellung für die Raketentechnik - Oberth wurde der geistige Vater der deutschen Rakete.

Bild 5. Peenemünde auf der Insel Usedom, Prüfstand VII - Start in den Weltraum, Modell im HTM.

Ihre Träume von der Eroberung des Weltraums schienen wahr zu werden, Träume, die sie verfolgt hatten, seit Hermann Oberth, der deutsche Raketenpionier 1923 sein Buch „Die Rakete zu den Planetenräumen“ veröffentlicht hatte. Heute wurde das Weltraumschiff geboren! riefen sie aus. „Grenzüberschreitungen“ scheinen ein in den Genen des Menschen verankertes Charaktermerkmal zu sein, hinter den Horizont zu blicken und ins Unbekannte vorzustoßen: z.B. die seefahrenden Entdecker, die Afrika-, Polar-, Tiefsee-, Höhlen-Forscher und Extrembergsteiger, die Flugpioniere und heute die Wissenschaftler am Forschungs-Institut CERN in Genf, die tief ins Innere der Materie vordringen. Das war das Ziel der Peenemünder Raketen-Ingenieure, die auf diese Weise eine Raumstation schaffen wollten, von der aus die Himmelskörper des Sonnensystems erkundet werden könnten.

Bild 6. Das Raketenprinzip - nicht so schwer zu verstehen.

Für die neue große Aufgabe, die Schübe von mehr als 250000 N (Newton) erforderte, waren feste Pulverbrennstoffe, wie z.B. in kleinen Kriegsraketen, nicht geeignet, da der ganze Raketenkörper dem hohen Verbrennungsdruck und der Temperatur nicht standhalten kann, ebensowenig die ungekühlte Schubdüse. Daher  wandten sich die deutschen Wissenschaftler und Ingenieure den flüssigen Treibstoffen zu.

Beim ersten erfolgreichen Schuss wurden 83 km Höhe und 190 km Weite erreicht, später 287 km Weite. 1944 erzielte eine A4 bei einem Senkrecht-Schuss von der Insel Oie bei Peenemünde eine Rekordhöhe von 189 km; der Weltraum war erreicht.

Bild 7. 11180 m/s oder 40250 km/h Geschwindigkeit muss ein Körper auf der Erdoberfläche erreichen, um das Schwerefeld der Erde zu verlassen.

Bild 8 und 9 (unten). Weltraumrakete A4, Masse 13000 kg, Höhe 14 m, Schub 250 kN, Geschwindigkeit 5760 km/h.

Es gab viele Schwierigkeiten, auch noch nach 1942: Steuerungsversagen, Heckbrände, Undichtheiten, Abkippen der Rakete beim Start, Auseinanderbrechen in der Luft; das war kein Wunder bei 20000 Einzelteilen; über die Jahre wurden 60000 Verbesserungen durchgeführt! Hier, wie überall in der Ingenieurtechnik, gibt es keinen absoluten Fehlschlag, sondern aus jedem Ereignis werden wichtige Daten gewonnen, durch die man wieder voran kommt.

Die Waffe. Sie hatten einen Traum, machten eine bahnbrechende Erfindung, mussten aber immer mehr feststellen, dass sie an einer der tödlichsten Massenvernichtungs-Waffen des 2. Weltkrieges arbeiteten. Der Rubikon war tatsächlich schon Mitte der 1930er überschritten und lange vor 1942 waren sie von einem der schlimmsten Terrorregime, das die Welt je gesehen hat, missbraucht. Es wurden 5975 Stück produziert (jetzt von der Staatspropaganda in „V2“ umbenannt), 4300 wurden abgefeuert, 35000 Tote hinterlassend, eingeschlossen die 20000 unter unmenschlichen Bedingungen im unterirdischen Kohnstein im Harz schuftenden KZ-Insassen. Sie nahmen offensichtlich diese „Nebenwirkungen“ billigend in Kauf beim Verfolgen ihres Ziels „Weltraum“. Obwohl an dieser Waffe so viel Blut klebte, starteten nach dem Krieg die Alliierten geheime Missionen, die deutschen Wissenschaftler, Ingenieure, Archive, ganze Raketen und Teile für sich zu vereinnahmen…für den nächsten Feind.

Für die Briten feuerten 600 Deutsche zwei A4-Raketen in Cuxhaven ab. Die Russen verpflichteten 5000 Spezialisten, bauten 12 Stück in Bleicherode zusammen und schossen sie in Kapustin Jar an der Wolga in Russland ab. Die Amerikaner transportierten 70 Stück A4 nach New Mexico in die Wüste, zusammen mit Wernher von Braun und 118 Spezialisten. Die Abschüsse in White Sands ersparten ihnen zwölf Entwicklungsjahre. Die Franzosen beschäftigten ab 1947 120 Peenemünder in Vernon, die zur Weltgeltung der französischen Raketen-Industrie wesentlich beitrugen. So wurde die A4/V2 die Mutter aller späteren Raketen. In den USA wurden daraus die Redstone, Jupiter C und Saturn 5, in Russland wurde der Sputnik mit einer auf der deutschen Technologie basierenden Wostok-Rakete in den Orbit geschossen. Und in Frankreich wurde aus der A4 die kleine Véronique und später die Europa-Rakete Ariane mit dem Viking-Triebwerk.

Bild 10. Das Herz der Rakete: Turbogruppe, links O2-Pumpe, Mitte Turbine, rechts Brennstoffpumpe, sehr schöne Cut-off-Ansicht.

Wer war Wernher von Braun? Ja, wer war dieser westpreußische Freiherr, der Vater der Weltraumfahrt wurde? Schon als Kind interessierte er sich sehr für Naturwissenschaften. Als er Oberths Buch gelesen hatte, wurden die utopischen Abenteuer-Romane von Jules Verne für ihn ganz real. Als er 13 war, kaufte er sich Feuerwerksraketen, band sie auf einen kleinen Spielzeug-Leiterwagen, postierte das Gefährt auf einen Weg im Berliner Tiergarten, zündete das Bündel und sah voller Begeisterung, wie der Wagen davonschoss. Weniger begeistert waren die Spaziergänger, die sich plötzlich bedroht fühlten und den ungeheuerlichen Vorgang der Polizei meldeten. Aber da hatte er den Satz von der „Erhaltung des Impulses“ schon in der Praxis erprobt.

Bis dahin war er als 14-Jähriger sehr schlecht in Mathe und Physik, weil er den praktischen Nutzen der Formeln, die er lernen musste nicht einsehen konnte. Nach eigener Aussage blieb er sogar sitzen. Dann jedoch war er schockiert, als er entdeckte, wieviele mathematische Gleichungen das klassische Buch von Oberth enthielt. Er sah nun, dass der Weg zu seinem Ziel mit Mathematik gepflastert und ohne sie nicht zu erreichen war, und so büffelte er Mathe, gewann sogar Gefallen daran und sah plötzlich, wie trockene Physik mit Leben erfüllt wurde. Er vertrat sogar den erkrankten Lehrer auf dem Gymnasium. Seine Begeisterung für die Astronomie wurde von seiner Mutter geweckt, die ihm zur Konfirmation ein astronomisches Fernrohr schenkte. Er stand am Fenster, richtete es auf den Mond, und sagte: da will ich hin, und sein Berufsziel stand seitdem fest: Weltraumpionier. In seiner Klasse wurde er ausgelacht: wie willst du denn da hin? Na mit einer Rakete natürlich!

 

Bild 11 und 12. Auf dem Raketenflugplatz Berlin-Reinickendorf begann 1930 das "Abenteuer" Rakete. Gelegen auf dem heutigen Flugplatz Tegel in der Cité Pasteur. Wernher von Braun zählt zu den "Narren von Tegel". Bild 13 (unten). Hier fing alles an: "Raketen-Aufsichtsbaracke", Abschussturm, Erdwälle, weit weg von allen Siedlungen. Das Gelände war Teil der Jungfernheide. Rudolf Nebel (1894-1978), der Begründer des Raketenflugplatzes, schrieb das Buch "Raketenflug" (1932).

 

Mit 17 Jahren schloss er sich dem „Verein für Raumschifffahrt“ auf dem „Raketenflugplatz“ Berlin-Reinickendorf an (auf dem Gelände des jetzigen Flugplatzes Tegel). 60 m hoch flogen die Projektile der „Narren von Tegel“, wie sie sich nannten. Nach dem Abitur 1930 Industriepraktikum bei der Firma Borsig in Tegel und Studium an der TH Berlin.

Die Gipfelhöhe der Mini-Rakete „Mirak“ von 2000 m erregte die Aufmerksamkeit des Hauptmanns Dornberger vom Heereswaffenamt, und von Braun wurde als 19-jähriger Zivilangestellter in die Dienste des Militärs übernommen, um in seiner als geheim eingestuften Doktorarbeit über „Konstruktive, theoretische und experimentelle Beiträge zu dem Problem der Flüssigkeitsrakete“ die Grundlagen des Antriebs einer Flüssigkeitsrakete zu entwickeln. Das Heer hat zweifellos die Schaffung einer Waffe im Auge, während von Braun in unbekümmerter Leichtgläubigkeit das Bündnis als goldene Gelegenheit betrachtet, Raketen für die Erforschung des Weltraums zu bauen. Fast sein ganzes Leben hindurch bestand ein Zwiespalt zwischen dem, was er wollte und dem, was er tat.

Bild 14 (links). Der Antrieb: die bauchige Brennkammer, oben die Sauerstoff-Turbopumpe mit den Leitungen zu den Mischköpfen, unten die erweiterte Schubdüse. Bild 15 (rechts). Die Einspritz-Mischköpfe:große Löcher für Sauerstoff, kleine Löcher (links oben) für Brennstoff.

Zwei Jahre nach seiner mit „ausgezeichnet“ bewerteten Doktorarbeit legten Dornberger und von Braun 1936 die Merkmale der später erfolgreichen Rakete A4 fest: Transport von 1000 kg Sprengstoff über 250 km mit Überschall-Geschwindigkeit, also mit mehr als 1220 km/h. Es stand fest, dass die Industrie kein Geld für Weltraumprojekte gab. An von Brauns Idee bestand nur dann Interesse, wenn er eine Waffe daraus machte. Das Festhalten an seinen Vorstellungen von der Raumfahrt führte über eine Massenvernichtungswaffe. Kein Staat hat technischen Erfindern jemals im Frieden so bereitwillig soviel Geld gegeben wie im Krieg. So war es mit dem Radar, der Atomkraft und eben auch mit der Weltraumfahrt. Es gab für ihn nur die Alternativen: sich mit den Militärs verbünden oder die Pläne in der Schublade lassen und zusehen, wie andere sie in ähnlicher Form verwirklichen. 1937 wurde von Braun technischer Direktor des Raketenzentrums Peenemünde, wo er die A4 bis zur Flugfähigkeit 1942 entwickelte.

Let´s go west! Für von Braun und sein Raketenteam gab es kurz vor dem Einmarsch der Russen in Peenemünde nur eine Parole: let´s go west! Trotz seiner Zugehörigkeit zur Nazi-Partei und zur SS (der rücksichtslosesten Truppe der Nazi-Diktatur) und trotz seines Einverständnisses mit der tausendfältigen Zwangsarbeit von Insassen der Konzentrationslager bei der Serienproduktion der Rakete ab 1943 gab es 1945 für die Amerikaner keine Bedenken, von Braun und 118 deutsche Raketenfachleute im Rahmen der Aktion „Paperclip“ an der Einwanderungsbehörde vorbeizuschleusen und ihnen in Huntsville/Alabama/USA die Aufgabe, eine amerikanische Rakete zu bauen, zu übertragen. Einigen Amerikanern ging von Brauns Seitenwechsel zu schnell, zu glatt, hatte er doch Hitler in seinem gnadenlosen Angriffskrieg geholfen, ließ 1350 V2-Raketen in London ein nie gekanntes Ausmaß an Zerstörung anrichten.

In Amerika war es jedoch wieder nichts mit dem Weltraum. Seit Beginn des Koreakrieges 1950 bauten von Braun u. Co. schon wieder Waffen: die Redstone war ein direkter Abkömmling der A4, und die Jupiter C war eine Redstone mit zwei zusätzlichen gebündelten Feststoffraketen.

Bild 16. 1957: Der russiche Sputnik ist zuerst im All, macht piep-piep, versetzt die USA in eine Schockstarre.  Bild 17. von Brauns Stunde ist gekommen: mit President John F. Kennedy 1962 "....in 10 Jahren auf dem Mond". 

 

Bilder 18 bis 21. Juli 1969: Der Triumph des Wernher von Braun. Mission Apollo 11: seine Saturn V startet zum Mond. Edwin Aldrin auf dem Mond, fotographiert von Neil Armstrong ....one giant leap for mankind. Die Kommandozentrale in Houston. Im Triumph durch Huntsville/Alabama.

Der Mond. 1957 war jedoch das entscheidende Jahr für von Brauns Weltraumziele. Den Russen gelang im Oktober der Start des Sputnik, des ersten künstlichen Erdsatelliten mit einer Wostok-Rakete, ebenfalls einer A4-Weiterentwicklung unter dem ehemaligen Peenemünder Ingenieur Helmut Gröttrup. Das „piep-piep“ des Sputnik löste in den USA Entsetzen aus. Hektisch wurde im Dezember die rein amerikanische Marinerakete „Vanguard“ aufgebaut. Sie sollte einen geophysikalischen Forschungssatelliten ins All befördern … und explodierte beim Start.

Da war die Stunde Wernher von Brauns gekommen. Seine A4 war erprobt und in Amerika lediglich weiterentwickelt worden. Jetzt zahlte sich aus, was ihn charakterisierte: technische Begabung, Optimismus, Erfahrung, Organisationstalent und die Kraft, ein Team zu schmieden, die Arbeitsgebiete klar abzugrenzen nach dem Grundsatz: persönliche Einmischung nur wenn nötig. Er verstand es auch ausgezeichnet, schnell von der Wissenschaftler- in die Verkäuferrolle zu schlüpfen; denn seine Weltraumträume mussten verkauft, die Gleichgültigkeit der Staatsbürokratie überwunden und der öffentliche Unglaube besiegt werden. Und er arbeitete auch sehr gut mit den Universitäten Caltech und Iowa, die den Satelliten bauten, zusammen. Sein Vater sagte: ich weiß gar nicht, woher er seine Talente hat. Damit verkörperte er am besten den Trieb des Menschen, über den Planeten hinaus zu gelangen. Huntsville wird „Peenemünde-Süd“ genannt, und das Wohngebiet der Deutschen heißt im Volksmund „Sauerkraut Hill“. 3300 Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten nun für von Braun, aber die Top-Leute sind ohne Ausnahme alte Peenemünder, alles Enthusiasten, die dem Raumfahrttraum verfallen sind. Im Januar 1958 brachte er mit seiner Jupiter C den Erdsatelliten „Explorer I“ in eine Erdumlaufbahn und schoss damit die USA in das Weltraum-Zeitalter, die Grenze zum Weltall war überschritten. Als Nationalheld und Ehrenretter bekam er vom Präsidenten Kennedy grünes Licht für die Mondmission „Apollo“ mit seiner 3-stufigen Rakete „Saturn V“.

Bild 22. Der Vater der Weltraumfahrt vor seiner Saturn V-Rakete.

1960 wurde er Direktor des George C. Marshall Space Flight Center in Huntsville für die NASA (National Aeronautics and Space Administration). Sein größter Triumph im Juli 1969 mit Apollo11: das Lunar Module „Eagle“ ist im Meer der Ruhe gelandet! „…one giant leap for mankind“ (ein riesiger Schritt für die Menschheit), der berühmte Ausruf Neil Armstrongs beim ersten Schritt auf die Mondoberfläche. Von Braun hatte sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet. Bis 1972 folgten fünf weitere Mondlandungen. Mit der internationalen Raumstation ISS, bedient von wieder verwendbaren Raumfähren, ist eine sehr frühe Vorstellung Wernher von Brauns in Erfüllung gegangen.

Erlebt hat er das nicht mehr. In den 1970ern ging vielen Amerikanern auf, dass ihr „Vater der Raumfahrt“ in die schlimmsten Seiten des Nazi-Regimes verstrickt war. So war es unausbleiblich, dass sie, als er seine Schuldigkeit getan hatte, auf Abstand zu ihm gingen. Er starb 1977 in Virginia an Darmkrebs.

In a statement released by the White House, President Carter eulogized Dr. von Braun as “a man of bold vision” and said:

“To millions of Americans, Wernher von Braun's name was inextricably linked to our exploration of space and to the creative application of technology. Not just the people of our nation, but all the people of the world have profited from his work. We will continue to profit from his example.”

 

 

Bilder 23 bis 26. Die dunkle Seite des Wernher von Braun: Grauenvolle Szenen im Bergwerk Kohnstein des KZ Mittelbau "Dora" bei Nordhausen. Menschen werden durch Arbeit vernichtet und beim kleinsten Vergehen mit dem Tod bestraft. Das alles hat von Braun offensichtlich mitbekommen und billigend in Kauf genommen. Er hatte nur sein Ziel "Weltraum" im Auge.

Technik und Verantwortungsbewusstsein. Die Amerikaner haben also das große Ziel der Weltraumeroberung mit Hilfe von Nazi-Technologie erreicht. Sie hätten eigentlich W. v. Braun vor das Nürnberger Kriegsverbrecher-Gericht bringen und alle Nazi-Raketen und Unterlagen vernichten müssen; denn er war Mitwisser, Mittäter und Mit-Schuldiger und hat sein Ziel nur durch die unmenschliche Ausbeutung und Zugrunderichtung von Tausenden von Arbeitssklaven im KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen durchgesetzt. Ein Eingeständnis seiner erheblichen Mitschuld für die mörderischen Zustände in der Fabrik war von ihm nie zu hören.

 

Bild 27. Das blieb übrig – Rest einer A4-Rakete im Kohnstein-Stollen. Bild 28. Peenemünde, Luftaufnahme der Reste des Prüfstandes VII im Jahr 2000, die Natur hat wieder übernommen. Bild 29. Ein Erinnerungsstein auf dem ehemaligen Prüfstand VII.

Wer einmal in den tiefen Produktionsstollen im Kohnstein war, kann annähernd ermessen, wie tief die deutsche Kulturnation gefallen war, 20000 Menschen aus 40 Ländern in grausamster Weise bis zur körperlichen Vernichtung an ihren Welteroberungswaffen arbeiten zu lassen, und das, obwohl allen denkenden Deutschen ab 1943 klar war, dass der Krieg verloren war; oder waren sie zum Denken nicht mehr fähig? Eine Gedenktafel für diese Mitmenschen neben der amerikanischen Fahne auf dem Mond … das hätten die Amerikaner tun sollen. Sie stuften von Braun aber nur als jemanden ein, der sich immer bereitwillig anpasste; die Technologie war ihnen wichtiger als die Ethik. Er wurde fünf Jahre nach dem Tod in die „National Aviation Hall of Fame“ (Nationale Ruhmeshalle der Luftfahrt) der USA aufgenommen. Selten hat soviel Glanz soviel Schatten überstrahlt.

Wernher von Braun: er steht für den krassen Widerspruch, in den eine absolute Technikversessenheit zum ethischen Menschheitsgesetz geraten kann. Kann man, wie er es getan hat, Technik und Verantwortungsbewusstsein voneinander trennen? Kann man seine Seele an das Böse verkaufen, um auf Biegen und Brechen ein Ziel zu erreichen? Die Fragen sind doch einfach zu beantworten, oder? Immanuel Kant, der große Königsberger Denker sagte: Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer Bewunderung: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir. Wernher von Braun: Den bestirnten Himmel gewonnen, das moralische Gesetz verloren.

Auf seinem Grabstein steht: "Psalm 19, Vers 1": Und der lautet: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und das Firmament verkündigt seiner Hände Werk. Wurde von Braun auf seinem Weg zu den Sternen von der Ehre Gottes geleitet oder vielmehr von seinem grenzenlosen Eigennutz? Gott ehren, heißt das nicht in erster Linie die Würde des Mitmenschen zu achten? Wie konnte er dann um alles in der Welt auf dem Weg zu den Himmeln eine Blutspur hinter sich herziehen? Bei der Umfunktionierung seiner Himmelsrakete zu einer Massenvernichtungswaffe? Wie konnte er dazu schweigen, dass Zehntausende der Mitgeschöpfe Gottes bei der Fabrikation zu Grunde gerichtet wurden? Wie konnte er hinnehmen, dass Tausende seiner abgefeuerten Himmelsgeschosse eine bis dahin nie gekannte Verwüstung anrichteten? Werden wir jemals Antworten auf diese Fragen bekommen?

Die Weiterentwicklung der Weltraumraketen. Die folgenden Bilder zeigen, wie es weiterging nach 1945. Am Anfang stand das Peenemünder Aggregat 4, die A4, sowohl beim amerikanischen, russischen als auch westeuropäischen Raketenprgramm. Die deutschen Komponenten der Rakete und ihres Antriebs blieben bis heute im Prinzip erhalten. Die Schubkräfte haben sich enorm erhöht, ebenso die Leistungen der Turbogruppe.

 

Bild 30. von Brauns Raketen waren das Tor zur Nutzung und Erforschung des Weltalls, selbst Künstler werden in ihrer Phantasie angeregt.

Bild 31. So ging es in Europa weiter: Am Anfang war die A4 (ganz links), die Russen bauten 6 davon abgeleitete Typen bis zur Wostok. Die Franzosen fingen mit der Véronique auf der Basis der A4 an (5. von rechts), holten dann andere Europäer ins Boot und bauten dann noch 4 Typen bis zur Ariane 5 (ganz rechts). Jetzt wird die Ariane 6 entwickelt.

Bild 32. So ging es in USA weiter: Von der A4 zur Redstone, Jupiter C bis zur Saturn V.

Bild 33. Der Viking-Raketen-Motor für die Europa-Rakete "Ariane" mit der Schubdüse.  Bild 34 (oben rechts). Brennstoff-Turbopumpe (rotes Gehäuse), angetrieben von einer Dampfturbine (silbernes Gehäuse).  Bild 35 (unten rechts). Turbopumpe für flüssigen Sauerstoff (gelbes Gehäuse), ebenfalls von der Turbine angetrieben.

Bild 36. Der Vulcain 2-Raketenmotor für die Ariane 5.  Bild 37 (rechts oben). Die Turbopumpe für den flüssigen Sauerstoff, angetrieben von einer separaten Turbine (rechts im Bild).  Bild 38 (rechts unten). Schnittbild dieser Turbinen-Pumpengruppe. Alle Peenemünder Komponenten sind noch vorhanden.

Bild 39. Vergleich der Raketenmotoren der Ariane 5 (Vulcain 2) von 2011 und von Brauns A4/V2 von 1942. Die wesentlichen Komponenten sind noch heute die gleichen: Die beiden Turbopumpen für Treibstoff und Sauerstoff werden jetzt separat von je einer Turbine angetrieben, Treibmittel ist nicht mehr Wasserdampf sondern das Verbrennungsgas der beiden kryogenischen (Tieftemperatur-) Flüssigkeiten Wasserstoff und Sauerstoff. Der frühere Alkohol ist also jetzt durch Wasserstoff ersetzt worden.

Bild 40. Ein Vergleich der ersten Weltraumrakete der Welt mit der größten europäischen und der größten amerikanischen Rakete.

Bild 41. Raketen ermöglichen ein Welt umspannendes System von Wettersatelliten, um vor katastrophalen Wetterereignissen zu warnen und um Daten zu sammeln für die langfristige Entwicklung eines umfassenden Klimamodells. Dies muss alle Einflussparameter enthalten, wie Wolkeneigenschaften, Wasseroberflächentemperaturen, Rückstrahlung von Schnee- und Eisflächen, Pflanzenbedeckung, Feuchteverteilung, Umweltelemente (CO2, Ozon) u.v.a.m. Je nach Messaufgabe werden geostationäre (in 36000 km Höhe) oder polarumlaufende Satelliten eingesetzt, erstere stehen immer über demselben Punkt der Erdoberfläche, letztere haben eine niedrigere Höhe und daher eine bessere Bild-Auflösung.

 

Bild 42. Geostationäre Satelliten stehen immer über demselben Punkt des Äquators, d.h. sie müssen exakt dieselbe Umlaufzeit wie die Erde haben, nämlich 24 Stunden. Das ist dann der Fall, wenn sie eine Höhe von rund 36000 km haben. Fallen sie tiefer, eilen sie der Erddrehung voraus, steigen sie zu hoch, bleiben sie hinter der Erddrehung zurück. Um sie stationär zu halten, brauchen sie eine feinfühlige Regelschubdüse. International wird die geostationäre Umlaufbahn mit GEO bezeichnet: Geostationary Earth Orbit.

Bild 43. Geophysik, Kometenforschung, Meteorologie, Nachrichtentechnik, Fernsehen: viele Briefmarken erinnern uns daran, wie Raketen- und Satellitentechnik heute in unser Leben eingreifen: Die europäischen Satelliten Giotto, Meteor, Kopernikus, Symphonie...

Bilder 44-47. Vier Satellitenmodelle: a) Galileo, einer der künftigen 30 europäischen Navigationssatelliten.  b) Meteosat (meteorological satellite, second generation), Wettersatellit. c)  Envisat (environmental satellite), der Öko-Polizist im Weltraum überwacht das Ökosystem der Erde und der Atmosphäre.  d) Sentinel, zuständig für Überwachung von Katastrophen, Überschwemmungen, Waldbränden, Vulkanausbrüchen, Erdrutschen. Weitere, nicht im Bild gezeigte Satelliten: TerraSAR-X erstellt ein weltweites Höhenmodell der Erdoberfläche, GOCE misst den Einfluss des Schwerefeldes auf die Meeresströmungen, SMOS misst die Bodenfeuchte und den Salzgehalt der Meere, CryoSat-2 misst die Veränderung der Eisschilde und die Verbreitung des Meereises.

Bild 48. Die ISS (International Space Station), der Star der Weltraumtechnik, betrieben von: NASA (USA), Roskosmos (Russland), ESA (Europa), CSA (Kanada), JAXA (Japan). Seit 1998 in Betrieb, ca. 380 km hoch, 91 Min. pro Erdumlauf, Größe 110 x 100 x 30 m, 455 t schwer, 28000 km/h Relativgeschwindigkeit, verliert durch Reibung an der Restatmosphäre ca. 100 m Höhe pro Tag, muss durch Raketenschub ausgeglichen werden, seit 9/2000 dauernd besetzt, bisher von 202 Personen (davon 7 Weltraumtouristen) besucht (2011), soll bis 2020 in Betrieb sein. Den Nachschub besorgen die Raumtransporter Space Shuttle (bis August 2011), Progress, ATV (Automated Transfer Vehicle, Europe, seit 2008, 1x pro Jahr), HTV (Japan seit 2009). Bild 49. Offizielles Wappen der ISS. Aus Westeuropa nehmen teil: D, F, DK, NL, B, I, N, S, CH, E. Bild 50. Auf "heavens-above.com" kann man die Position der ISS verfolgen. Hier ein Screenshot vom 27.8.2011, 11:38.  Aufgaben, an denen auf der ISS gearbeitet wird: Experimente im luftleeren Raum, in den Bio- und Materialwissenschaften, Teilchenmessung der Höhenstrahlung, Flüssigkeitsforschung, Mikrogravitation, Ökologie, Lebenswissenschaften, Erderkundung, Weltraumforschung u.v.a.m.

Bild 51. Das eherne Bildnis des Wernher von Braun im Flughafen Berlin-Tegel. Bild 52. Von Braun 1975 in Neuhof, Kr. Fulda/Hessen während einer Rede in der Schule, die sich seinen Namen gab.

Ehrung oder Verdammung? Es gibt in Deutschland drei Schulen, die seinen Namen tragen/trugen. Die Realschule Rheinstetten bei Karlsruhe hieß bis 2008 Wernher-von-Braun-Schule. Danach wollten sie nicht mehr diesen Namen tragen. Das Gymnasium in Friedberg bei Augsburg hat beschlossen, den Namen des Vaters der Weltraumrakete beizubehalten. Schwere Diskussionen gab es an der Wernher-von-Braun-Schule in Neuhof, Kr. Fulda. Nachdem bekannt wurde, wie stark ihr Namensgeber von 1975 in die Taten der Nazis verwickelt war, veranstalteten sie Schülerfahrten nach Peenemünde und zum Kohnstein bei Nordhausen. Die Schulkonferenz entschied sich 2010, nach eingehender Befragung der Schüler, Eltern und Lehrer für die Beibehaltung des Namens und für eine kritische Auseinandersetzung auch mit den dunklen Seiten des Wernher von Braun.

Die Sache wäre zweifellos anders verlaufen, wenn die Amerikaner nach dem Krieg gründlicher recherchiert und von Braun vor ein Kriegsverbrechergericht gestellt hätten. Sie setzten sich jedoch über alle Bedenken hinweg, die Nazi-Technologie für sich zu nutzen, da sie mehr als zehn Jahre gegenüber der deutschen Raketenentwicklung zurücklagen und der nächste Feind schon auf dem Plan war.

Trotz seiner engen Verbindung zu den Nazis war Wernher von Braun aber ohne Zweifel der Ingenieur, dessen Jahrhundert-Erfindung den Weltraum zu unser aller Nutzen erschlossen hat. Sein Pakt mit dem Teufel machte ihn zum ersten Pionier der Raumfahrt, dessen wissenschaftliche Leistung unser aller Leben verändert hat. Ohne seinen leidenschaftlichen Einsatz für die Weltraumfahrt hätten wir all die Dinge, auf die wir nicht mehr verzichten wollen, erst eine Generation später bekommen: Wetter-, Erd- und Umweltbeobachtung, Nachrichten- und Fernsehübermittlung, Navigation, Vermessung, Überwachung, Erforschung des Sonnensystems und ferner Galaxien und beobachtender Vorstoß bis zum Ursprung des Kosmos … und das alles aus dem All.

Bild 53. Das berühmte Foto der Apollo17-Crew vom 7. Dezember 1972: blaue Murmel auf schwarzem Samt. So sahen die Astronauten ihre 45000 km entfernte Heimat als sie mit rasender Geschwindigkeit dem Mond entgegen schossen. Die Menschen reckten bis dahin immer nur den Kopf zum Himmel, jetzt schauten sie "von oben" auf die Erde. W. von Brauns Technologie machte diesen Blick möglich. Das Bild zeigt Afrika, die Wiege der Menschheit, von wo aus die Menschen alle Kontinente eroberten, und die jetzt auch ins Weltall hinausfliegen.

Wie charakterisieren die Amerikaner die Weltraumfahrt auf einer Briefmarkenserie? Understanding the sun, exploring the moon, comprehending the universe, probing the planets, benefitting mankind.

 

 

 

 

Nachtrag 1.

Ein Besuch auf dem Prüfstand VII in Peenemünde auf der Insel Usedom im Jahr 2013. Ohne den ist die Geschichte der deutschen Weltraumrakete in Peenemünde unvollständig.

Bild 54. Besuch des Prüfstandes VII, oder was davon übrig ist. Der elliptische Ringwall ist überwuchert, aber noch gut zu erkennen, der Gedenkstein steht genau an der Abschussstelle der A4-Raketen. Die vom Wall eingeschlossene "Arena" bildet eine ebene Fläche, die von hohem Gras bedeckt ist. Hinter dem Gedenkstein liegt die jetzt mit Grundwasser gefüllte Rinne für das Wasser, das die heißen Abgase beim Start der Rakete kühlen musste. Ab 1. Juni 1942 wurden hier die ersten Versuche mit der A4 durchgeführt, es gab drei Fehlversuche vor dem erfolgreichen Start am 3.Oktober 1942. In der Vorbereitungshalle hatten mehrere auf Verschiebebühnen fahrbare Prüftürme Platz. Mit den senkrecht eingehängten Raketen werden sie auf Schienen zur Abschussstelle gefahren.

Der genius loci. Wenn man nach vielen Schwierigkeiten am Prüfstand VII angekommen ist und genau an der Abschussstelle steht, umweht einen der "genius loci", der Geist des Ortes. Da steht sie, die erste Weltraumrakete, die eine bis weit in die heutige Zeit reichende Geschichte machen sollte, 14 m hoch, 13 Tonnen schwer, Triumph deutscher Technologie. Man hört die Lautsprecherdurchsagen: X minus 3, noch drei Minuten bis zum Start, X minus 2, die Spannung steigt, X minus 1, Zeit läuft. Die Peenemünder Minute dehnt sich endlos. Noch zehn Sekunden, Zündung! Funkenregen aus der Düse, verdichtet sich zur Flamme, ein rotgelber Gasstrahl. Die dicken Kabel lösen sich von der Rakete, die jetzt auf die eigenen Batterien umgestellt ist. Der letzte Hebel wird umgelegt. Abgehoben! Nach einer Sekunde erreicht der Schub 250 000 N. Ruhig und sicher hebt sich die Rakete vom Abschusstisch. Sie steigt höher und höher: ...völlig losgelöst von der Erde.... Die aus dem Heck jagende Flamme ist so lang wie die Rakete, gewaltiger Donner ist die Begleitmusik zu diesem Sieg der Technik. Nach fünf Sekunden erfolgt die Umlenkung von der senkrechten in die östliche Richtung, nach 25 Sekunden erreicht die Rakete Schallgeschwindigkeit, nach 59 Sekunden ist Brennschluss. In einer weit gestreckten Parabel mit einem Scheitelpunkt von 85 km Höhe und einem 190 km entfernten Zielpunkt im Meer fliegt das Wunderding in einer mittleren Entfernung von 30 km an der pommerschen Küste entlang, vermessen von diversen, am Ufer aufgebauten Kinotheodolit-Stationen. Flugkapitän Steinhoff verifiziert mit seiner He 111 die Einschlagstelle im Meer, die nach fünf Minuten erreicht wurde, nördlich von Hinterpommern, kenntlich durch die hellgrüne Farbe aus mitgeführten Farbbeuteln. Ein neues Zeitalter hat begonnen, das uns den Weltraum zu unser aller Nutzung erschließen wird, das aber zunächst durch die grauenvolle Dunkelheit des Krieges geprägt wird, die von den beiden größten Massenvernichtungswaffen mitbestimmt ist, der A4/V2 und der Atombombe. Die Gedanken schweifen nach Cape Canaveral, Baikonur, Kourou... Wie mit unsichtbaren, aber sehr realen Fäden ist Peenemünde mit diesen Weltraumbahnhöfen verbunden.

Was sollten wir tun? Titel „Weltkulturerbe“ für Prüfstand VII? Wir Deutschen sind wahre Meister in der Verdrängung alles Unliebsamen, ohne dass wir einen wirklichen Bezug zur real bestehenden Geschichte herstellen. Wir nutzen die Errungenschaften, die aus den positiven Wirkungen von Ereignissen hervorgegangen sind und begrüßen ihre Einflüsse auf unsere Zivilisation, unsere gesellschaftliche, wissenschaftliche, ökonomische und ökologische Entwicklung. Aber wir verdrängen es, wenn die Ereignisse auch schwer wiegende negative Auswirkungen hatten.

Es ist wahr, dass der Weg zu den Errungenschaften der Weltraumtechnik, die uns allen zugute kommen, über eine furchtbare Massenvernichtungswaffe führte, mit Zehntausenden Toten und unendlichem menschlichen Leid. Trotzdem nutzen wir die immensen Möglichkeiten, die uns der Weltraum bietet: Geophysik, Weltraumforschung, Meteorologie, Nachrichtentechnik, Fernsehen, GPS-Ortung, Überwachung des Ökosystems der Erde und der Atmosphäre, von Katastrophen, Überschwemmungen, Waldbränden, Vulkanausbrüchen, Veränderung der Eisschilde, Verbreitung des Meereises…

Die höchste Ambivalenz menschlichen Handelns zum Guten wie auch zum Bösen zeigt sich ganz besonders deutlich am Prüfstand VII in Peenemünde. Größenwahn und Menschenverachtung eines Unrechtsystems durch den Missbrauch menschlicher Arbeit sind hier untrennbar verknüpft mit der Genialität menschlichen Erfindergeistes, der hier an diesem Ort einen technologischen Triumph feierte, der in seiner Nachhaltigkeit nicht nur bis in unsere Zeit andauert, sondern noch weit in die Zukunft hineinreichen wird.

Die UNESCO verleiht den Titel „Weltkulturerbe“ an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit weltbedeutend sind. Einige der Kriterien lauten: Die Stätte ist: ein Meisterwerk menschlicher Schöpfungskraft, ein hervorragendes Beispiel für ein technologisches Ensemble, das einen bedeutsamen Abschnitt der Geschichte der Menschheit versinnbildlicht, mit Werken von außergewöhnlicher universeller Bedeutung verknüpft.

Obwohl er eine ungeliebte Hinterlassenschaft der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ist, treffen diese Kriterien Nr. 1, 4 und 6 der UNESCO für die Einstufung zu einem Weltkulturerbe auf den Prüfstand VII zu. Auch ohne offizielle Beglaubigung hat er diesen Status längst, als Denkmal in der Menschheitsgeschichte.

Also los, Deutschland, schlagen wir den Titel „Weltkulturerbe“ für den P-VII vor! Verdrängen wir nicht länger das Unliebsame! Stehen wir zu den dunklen, aber auch zu den hellen Seiten unserer Geschichte! Wir sollten beide nicht länger verschweigen und schuld- aber auch selbstbewusst mit unserer Vergangenheit umgehen.

Überzeugen wir die Gegner, die Bedenkenträger, die Betroffenen, die Naturbewegten; auch sie benutzen die Errungenschaften der Satellitentechnik, auch sie schauen fern über ihre Sat-Schüssel, steuern ihr Auto mit dem GPS-Navi, begrüßen die Überwachung der Meeresverschmutzung und die Taifunbeobachtung aus dem All. Das alles begann mit Wernher von Brauns A4-Rakete genau hier auf dem Prüfstand VII, der Wiege der Raumfahrt und der Nutzung des Weltalls zu unser aller Wohl. Und diese einmalige Stätte sollte nicht erhalten werden als Denkmal eines triumphalen technologischen Erfolgs, für uns und die kommenden Generationen?

Peenemünde – ein deutsches Erbe, soll die Wiege der Raumfahrt im Ostseesand versinken? Wie sieht jedoch die gegenwärtige Situation am P-VII aus? Von staatlicher Seite besteht keinerlei politischer Wille, das Gelände von Munitionsresten zu befreien, den Wildwuchs und die natürliche Erosion zu stoppen und einen museumspädagogischen, naturverträglichen Pfad zum P-VII anzulegen. Als Sofortmaßnahme könnte man einen der vorhandenen Betonwege zum P-VII, auf denen keinerlei „Lebensgefahr“ durch Munitionsbelastung besteht, einzäunen und für die Öffentlichkeit freigeben. Dafür müsste noch nicht einmal eine Munitionsräumung vorgenommen werden. Wollen wir es allen Ernstes dabei belassen, dieses geschichtlichen Top-Ereignisses nur mit einem mickrigen Felsstein zu gedenken, der nur zu erreichen ist, wenn man eine Ordnungswidrigkeit in Kauf nimmt? Diverse Löcher im Zaun um das Sperrgelände beweisen, dass nicht wenige dieses Vergehen auf sich nehmen.

Da der Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern keine Initiative für eine naturverträgliche Denkmalpflege des Geländes entwickeln, sollte aber die „Projektgruppe Technikmuseum Peenemünde“, die sich seit 2009 u.a. die Wiederherrichtung des Raketenprüfstandes VII zum Ziel gesetzt hat, staatlicherseits mit Geldmitteln kräftig unterstützt werden. Über ein reichliches „return on investment“ braucht man sich keinerlei Gedanken zu machen, denn das Interesse am Besuch dieser Stätte, besonders auch von ausländischer Seite, ist sehr groß.

 

Nachtrag 2.

Der 12. November 2014. Die Landeeinheit "Philae" macht auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko" fest, nachdem sie 10 Jahre lang mit der Raumsonde "Rosetta" huckepack unterwegs war. Ein technologischer Triumph der europäischen Raumfahrt "ESA", another "giant leap for mankind". Von Wernher von Brauns A4-Rakete zieht sich ein roter Faden bis zur Ariane V, die 2004 die Sonde ins All geschossen hat. Ohne die Pioniertat von Peenemünde hätten wir heute noch nicht die großen wissenschaftlichen Errungenschaften der Weltraumfahrt, die uns einen tiefen Blick in die Entstehungsgeschichte des Sonnensystems ermöglichen.

Bild 55. Die Pioniertat der Europäer: Mission "Rosetta" und "Philae".

Bild 56. Der Adler, d.h. Philae ist gelandet.

Bild 57 und 58. Philae auf Tschuri gelandet (Simulation) und ein Modell von Phillae im Wissenschaftspark Adlershof/Berlin.

Bild 59. Ein Kunststoffmodell von Tschurjumow-Gerasimenko.

 

 

Nachtrag 3.

April 2015: Besuch des Historisch-Technischen Museums Peenemünde und Historische Rundfahrt zum Prüfstand VII.

Raketentechnik - von den Anfängen bis zur Gegenwart in Peenemünde.

Bild 60. Vorläufer der Raketentechnik - ihre Ideen wurden nicht umgesetzt.

Bilder 61, 62. Raketenflugplatz Berlin-Reinickendorf, 1930. Die Raketentechnik hat tatsächlich das wahr gemacht, was im Aufruf vorhergesagt wurde.

Bild 63. Die zweite Raketen-Erprobungsstelle: Kummersdorf, südlich von Berlin. Erprobung der A3. Das Konzept "Montagehalle, fahrbarer Abschussturm" hat bis ins 21. Jahrhundert seine Gültigkeit behalten.

 

Bild 64. Auf dem Gelände des Historisch-Technischen-Museums (HTM) Peenemünde. Fi103, auch genannt V1 mit der Abschussbahn, Peenemünder Werksbahn und A4.

Bild 65. Das Modell des Prüfstandes VII. Heute gelangt man über das Fundament der großen Montagehalle an dem grünlichen Montageturm und den Eisenbahnwagen vorbei zur Abschussstelle.

Bild 66. April 2015, Besuch des Prüfstandes VII - immer wieder ein Erlebnis - hier fing alles an.

Bild 67. Der Eintrag des Autors in das Besucher-Buch des Historisch-Technischen Museums Peenemünde.

 

Der Förderverein Technikmuseum – Wernher von Braun e.V. ist aus der Kritik vieler Raumfahrt-Freunde und -Fachleute am Historisch-Technischen Museum (HTM) hervorgegangen. Seine Hauptkritik richtet sich gegen die dürftige und armselige Darstellung des HTM von Raketentechnik und deren Bedeutung für die zivile Raumfahrt, bis in unsere Zeit. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass die Darstellung der Technik gar nicht im Mittelpunkt des HTM-Konzeptes steht. Ein paar technische Exponate sollen nur als „Lockmittel“ dienen, um die Besucher dann über die historisch-politische Dimension Peenemündes (Kriegswirtschaft, Zwangsarbeit) zu unterrichten. Das HTM hat also eher einen volkspädagogischen Auftrag. Nach dem Verlassen der Ausstellung ist es fast unvermeidbar, dass der Besucher ganz zerknirscht das Museum verlässt. Die Begeisterung für Technik zu fördern ist laut dem HTM-Konzept ausdrücklich nicht gewollt, was dem Besucher aber nicht mitgeteilt wird!

 

Nachtrag 4.

Mai 2017: Besuch der Versuchsstelle Kummersdorf des Heereswaffenamtes südlich von Berlin.

Die massiven Betonbauten der Prüfstände für die Raketen A1, A2, A3, (A4) sind zum großen Teil noch erhalten und lassen die Entwicklungslinien der Raketen-Teststände noch sehr gut erkennen. Ihr Prinzip ist bis heute im Grundsatz unverändert geblieben. Michael Hartlieb/Dresden vom Förderverein Technikmuseum - Museum Wernher von Braun kennt alle Einzelheiten auf dem 800 ha großen Gelände und führte mich zu den Highlights. Der Genius loci war wieder mal zu spüren. Der Prüfstand, auf dem Wernher von Braun bis 1933 die Messungen an den Raketen A1 und A2 durchführte zeigt sehr gut den grundsätzlichen Aufbau: Testturm über der Abgasschurre, davon durch eine dicke Betonmauer getrennt, der Mess- und Beobachtungsraum mit Sehschlitzen. Bilder aus von Brauns Doktorarbeit zeigen den Aufbau des Prüfturms und die Messinstrumente und Ventilräder.

Bilder 68 bis 73. Aufbau der Raketen-Teststände im Modell und im Gelände mit ihren noch deutlich vorhandenen Spuren (aus Website entfernt).

Bilder 74 bis 81. Werner von Brauns Raketenteststand - noch sehr gut erhalten.

Die Relikte auf dem Kummersdorfer Gelände sind wichtige Zeugnisse der Forschung und technischen Entwicklung, insbesondere der Raketentechnik. Sie sollten gesichert, erhalten und vor weiterem Verfall geschützt und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es sind die Anfänge unserer heutigen Weltraum-Technologie. Die Bundesrepublik Deutschland und das Land Brandenburg sind dafür zuständig und dürfen sich der Verantwortung dafür nicht entziehen. Meiner Ansicht nach ist nicht die Finanzierung, sondern der politische Wille das große Problem. Politiker, bitte tut etwas, damit die Erinnerung an die technischen Errungenschaften nicht völlig verblasst! Dass die Flüssigkeitsrakete zuerst als Waffe eingesetzt wurde sollte kein Hinderungsgrund sein. Die moralische Seite der Medaille sollte natürlich ebenso dokumentiert werden.

 

Der Förderverein Technikmuseum – Wernher von Braun e.V. erkennt die historisch-politische Bewertung an, betrachtet sie aber als einseitig und möchte daher die technische Seite der Medaille in dem Umfang dargestellt wissen, wie es ihrer wahren Bedeutung entspricht. Darüber halten wir Vorträge und versuchen Gespräche zu führen mit denen, die über die Zukunft des Museums entscheiden – auch mit der Museumsleitung. Das größte Problem stellt dabei die Ideologisierung des Themas durch die Politik dar, die bisher eine technische Betrachtungsweise für unzulässig hält.

Hier der Link Förderverein Technikmuseum Wernher von Braun e.V

 

Nachtrag 5. 

Am 2.10.2016 "Raketenarchäologie" auf den Resten des Prüfstands VII mit Dieter Bury (Kochel s.S.) und Michael Hartlieb (Dresden).

Sie zeigen dem Autor die für die Genauigkeit des 3D-Modells maßgebenden Messpunkte, die mit Unterlagen aus diversen Archiven abgeglichen sind. Der riesige Komplex: Montagehalle, Beobachtungsbunker, Tanks, Pumpengebäude, Trafohaus, Gleisanlagen, Verschiebebühne, Kanäle für Treibstoffe, Wasser, Strom, Menschen (s. Bild 66). Man fühlt sich mitten drin im Geschehen der Jahrhundert-Erfindung des Wernher von Braun. Der 3. Oktober 1942 - ein riesiges Unterfangen. Die Magie des Ortes, der Genius loci, die enorme, alle Grenzen sprengende Leistung der Ingenieure, ohne die wir die Weltraumtechnologie erst eine Generation später gehabt hätten. Man schaut voller Staunen auf den Wall, die Fundamente, die nach der Sprengung 1945 herum liegenden Beton- und Mauerbrocken, man sieht die bis zur Erschöpfung arbeitenden Menschen, ihre Freude, als es endlich gelang. Obwohl die Natur alles überwuchert, sind die Raketenspuren klar zu erkennen, verbeulte, verrostete Eisenträger, Schienen, Blechtafeln, Geländer, armdicke Kabel. Es nötigt Respekt ab, wie alles logisch miteinander verbunden war - und es funktionierte!

Bilder 82 bis 84. 1942 - das A4 vor dem Start auf dem PVII, mit Dieter Bury auf dem Fundament der Montagehalle, ein alter Baupplan.

Bilder 85 bis 87. Auf den Trümmern des Trafohauses auf dem Wall, Blick auf die Abgasschurre neben der Abschussstelle, Gräben, Kanäle...

Begehbare Flächen wurden als Privatinitiative vom Förderverein Technik-Museum Wernher von Braun (FTMB) vermessen, von Dieter Bury mit großer Professionalität durchgeführt, diverse Referenzpunkte identifiziert, um schlussendlich das 3D-Animationsbild zu erzeugen - als Motivation und Anlauf für das angepeilte UNESCO Weltkultur-Erbe. Die renitente Politik muss davon noch überzeugt werden.

 

Nachtrag 6. 

Am 1.10.2017 internationales 3-tägiges Treffen in Peenemünde zum 75-jährigen Jubiläum des ersten Weltraumschusses am 3.10.1942 unter Beteiligung einer Delegation aus Huntsville, Alabama, Nachkommen der alten Peenemünder unter Wernher von Braun.

Interessante Vorträge im FTMB: Axel Kopsch: Argumente für die Übernahme des Prüfstands VII auf die Liste des Welterbes. Prof. Ulmann: The onbord control system of the A4 - origin of the electroniic analog computer. Dieter Bury: 3D-Visualisation des Prüfstands VII. Dr. Deborah Barnhart, CEO, US Space & Rocket Center, Huntsville über die Wertschätzung von Brauns in den USA und Unverständnis über die Ablehnung der Deutschen, aus Peenemünde etwas Substanzielles zu machen.

 

Bilder 90 bis 95. Bei dem Treffen geht es um den Prüfstand VII, um die Bewerbung für die UNESCO-Welterbe-Liste, oder wenigstens um seine Einbeziehung in das Museumskonzept des HTM. V.l.n.r.: Planungszeichnung 1940er, RAF-Aufklärungsfoto 1943, Modell im HTM, Dieter Burys weit fortgeschrittene 3D-Darstellung, Modell im Müggenhof. Der Förderverein Technik-Museum Wernher von Braun kämpft für dieses Ziel.

 

Bild 96. Die Amerikaner haben in Huntsville Großartiges aus von Brauns Erbe gemacht. Warum nur ist Deutschland so absolut renitent? Die dunkle Seite der Ausbeutung von Zwangsarbeitern muss doch nicht ausgeblendet werden!

 

 

 

Bild 97. Dr. Deborah Barnhart, die Chefin des US Space & Rocket Center, Huntsville, unsere Sympathieträgerin und Mitstreiterin für ein angemessenes Technisches Museum in Peenemünde, das den Prüfstand VII einschließt.

So haben die Amerikaner in Huntsville Wernher von Braun geehrt.

 

Bei dem Peenemünder Treffen waren noch folgende amerikanischen Nachkommen und Verwandten anwesend:

Heidi Weber-Collier, Tochter von Fritz Weber, zu den Raketenpionieren in White Sands mit von Braun gehörend. Barbara Hölzer-Beck aus Hamburg, Tochter von Helmut Hölzer, Mathematiker und Entwicklungsingenieur des A4-Kontrollsystems, Vater des Analog-Computers. Karen Thiel, Großnichte von Walter Thiel, Chefentwickler des A4-Antriebs, kam im August 1943 beim Bombenangriff auf Peenemünde ums Leben (K. Thiel schrieb die Geschichte ihres Großonkels). Eirik Duerr aus Oslo (geboren in Lanshut/Bayern), Sohn von Friedrich Dürr, System-Manager von W. von Braun in Huntsville.

Hier noch eine interessante Geschichte aus dem Jahr 1944, Ort: Barling, Süd-England, östlich von London. Bill und John Pavelin finden am 13.10.1944 in ihrem Garten noch warme Teile einer V2, bringen sie später nach Peenemünde, damit sie im Museum ausgestellt werden. Seit der Wiedervereinigung kommen sie jedes Jahr am 3. Oktober mit einem alten VW-Bus nach Peenemünde, um des ersten Weltraumschusses und ihres Fundes zu gedenken. Der Autor unterhielt sich im Oktober 2017 lange mit den freundlichen Engländern und ließ sich alle Einzelheiten berichten. Beide sind der Meinung, dass der geglückte Schuss an den Rand des Weltraums die Welt verändert hat. Irgendwelche Ressentiments über den V2-Beschuss Englands konnte man bei ihnen nicht feststellen.

Am 3. Oktober 2017 versammelten sich also 25 Leute an der Abschussstelle der ersten Weltraumrakete, Nachkommen der Peenemünder Raketenpioniere, die unter der Leitung von Wernher von Braun gearbeitet haben, Amerikaner, Deutsche, Briten, Norweger, alle im Bewusstsein, dass WvB Großes geleistet hat zum Wohle der gesamten Menschheit, wie President Carter es 1977 in seinem Nachruf ausgedrückt hat: ...all the people of the world have profited from his work... 

(Aus Personenschutzgründen kann ein Foto der Gruppe hier nicht gezeigt werden). 

 

Zwei Bilder aus Wernher von Brauns Aufenthalt in Landshut 1947:

Bild 98. Hochzeit Wernher von Brauns mit Maria Luise von Quistorp 1947 in der Evangelischen Kirche in Landshut/Niederbayern (drei Jahre später wurde der Autor in dieser Kirche konfirmiert). 

Bild 99. Römer-Villa in Landshut, Stetheimer Straße, Ecke Schwestergasse, hier wohnte v.Braun 1947 während seiner "Landshuter Hochzeit". Zuvor war er in den letzten Tagen des Krieges auch in diesem Gebäude interniert bevor er in die USA emigrierte.

 

 

 

 

Bildnachweis.

1, 3, 5: Eigene Fotos, Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde, 2008 und 2017. 2: Umrahmung Postwertzeichen, Bolivien, 1977. 4: Eigenes Foto, Flughafen Berlin-Tegel, 2010. 6-9: Eigene Texte und Zeichnung. 11: Aus: V. Bode, G. Kaiser: Raketenspuren, Bechtermünzverlag, 1999, mit eigenen Ergänzungen. 10, 12 : Eigene Fotos, Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde, 2008. 13: Eigene Fotos "Last Call TXL", Ausstellung Heimatmuseum Berlin-Reinickendorf, 2012. 14: Eigenes Foto, Luftwaffenmuseum der Bundeswehr, Berlin-Gatow, 2010. 15, 16: Eigene Fotos, Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde, 2008. 17-19: Wikipedia, Public domain, Urheber NASA. 20: Eigenes Foto Lyndon B. Johnson Space Center, Houston, 1997. 21: www.ost-west.com/Profile/Profil Technik. 22: Public domain, Urheber NASA. 23-27: Eigene Fotos in KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Nordhausen, 2009. 28: Foto Adrion, 23.6.2000. 29: www.urlaubs-insel-usedom.de/usedom_reisefuehrer/peenemuende_pruefstand_7.htm. 30: Eigenes Foto im Hotel Baltic, Usedom, 2008. 31-35: Eigene Fotos am 1./2.8.2011 im Deutschen Museum München, Gestattungsvertrag für Bildaufnahmen vom 12.7.2011. 36: Wikipedia, GNU Lizenz für freie Dokumentation, Source: Stahlkocher. 37: ESA - Bild freigegeben, auch bei Ley/Wittmann/Hallman, Handbuch der Raumfahrttechnik. 38: aus K. Holmedahl: Analysis and Testing of the Vulcain2 LOX Turbine Blades for Prediction of High Cycle Fatigue life. Space Propulsion Division, Volvo Aero Corporation SE-461 81 Trollhättan, Sweden. 39: Links Informationszentrum Peenemünde.Internet mit eigenen Ergänzungen, Quelle unbekannt, rechts aus pdf-Flyer Vulcain2, Space Propulsion, Snecma Communications Department, 2009. 40: Eigene Tabelle. 41: Eigenes Foto ILA 2010, Berlin. 42: Eigene Berechnung. 43: Public domain. 44-47: Eigene Fotos ILA 2010, Berlin. 48, 49: Gemeinfrei, Urheber NASA. 50: Screenshot "heavens-above.com". 51: Eigenes Foto Flughafen Berlin-Tegel, 2010. 52: Screenshot Homepage Wernher-von-Braun-Schule Neuhof. 53: Wikipedia, Foto der Nasa, gemeinfrei. 54: unten eigene Fotos 2013, oben eigene Fotos, Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde. 55, 56: Eigenes Foto, eigene Skizze und Screenshots Esa. Bilder 57-59: Eigene Fotos, Lange Nacht der Wissenschaften 2015, Berlin-Adlershof. Bilder 60-67: Eigene Fotos im Historisch-Technischen Museum Peenemünde und eigene Skizzen, 4/2015. Bild 68: Eig. Foto im Museum des Fördervereins Versuchsstelle Kummersdorf, 14.5.2017. Bild 69: Eig. Foto HTM Peenemünde 2015. Bilder 70-73: Eigene Fotos in Kummersdorf 14.5.2017. Bilder 74, 79-81: Eigene Fotos in Kummersdorf 14.5.2017. Bilder 75-78: aus von Brauns Dissertation, Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt e.V. Alle anderen Bilder bis 97 eigene Fotos. Foto 98: aus The Huntsville Times. Foto 99: Copyright Fri Lo, Complete Mitglied, Landshut.