Das Elektronenmikroskop - Kurzinfo
Ernst Ruska (*1906 Heidelberg; †1988 Berlin) war ein deutscher Elektroingenieur und Erfinder des Elektronenmikroskops. Für diese Erfindung erhielt er 1986 den Physik-Nobelpreis. Er machte sein Abi in Heidelberg, studierte dann ab 1925 Elektrotechnik an der TH München und Berlin und schrieb dort 1933 seine Doktorarbeit über Ein magnetisches Objektiv für ein Elektronenmikroskop. Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass Elektronen nicht nur kleine Körperchen, sondern auch Wellen sind, die wie Lichtwellen durch Linsen abgelenkt werden. Hier sind es jedoch keine Glaslinsen, sondern elektronenoptische Bauelemente, die elektrische und magnetische Felder erzeugen, die die schnellen Elektronen ablenken und dadurch Vergrößerungen ermöglichen. Die mögliche Vergrößerung, d.h. das Auflösevermögen hängt von der Wellenlänge der Strahlen ab. Bei Lichtmikroskopen können daher Objektpunkte von weniger als 200 Nanometer (Milliardstel Meter) nicht mehr getrennt beobachtet werden. Elektronenstrahlen ermöglichen wegen ihrer kleineren Wellenlänge ein Auflösevermögen von derzeit etwa 0,1 Nanometer.
Im März 1931 gelang Ernst Ruska in der Berliner Fernseh AG. zusammen mit seinem Kollegen Max Knoll, die erste elektronenoptische Vergrößerung, das war die Geburtsstunde des Elektronenmikroskops, das man damals Übermikroskop nannte. Im Dezember 1933 hatte er mit einer 12000-fachen Vergrößerung das Lichtmikroskop übertroffen. Ab 1937 arbeitete er als Entwicklungsleiter bei Siemens & Halske in Berlin, wo das Gerät ab 1938 serienmäßig hergestellt wurde.
Das Elektronenmikro ist ein enorm wichtiges Hilfsmittel in Physik, Chemie, Technik, Biologie. Durch Überlagerung vieler mit dem Mikroskop erzeugter Einzelbilder mit einem Computer können einzelne Moleküle und sogar Atome abgebildet werden. Material- und Kristallforschung und Sichtbarmachung von Viren sind weitere hochwichtige Anwendungsgebiete. Ernst Ruska hat mit seiner bahnbrechenden Erfindung tatsächlich das Leben auf der ganzen Welt verändert.
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