Der Walkman - Kurzinfo

Pavel Foto

Andreas Pavel (*1945 Aachen), erfand 1972 den Walkman, den er damals "Stereobelt" nannte. Es war ein am Gürtel zu tragender Stereo-Kassetten-Spieler, für den er 1977 in Italien, USA, Deutschland, Japan und Großbritannien das Patent zuerteilt bekam. Die beiden Patente im Deutschen Patentamt lauten: Batteriebetriebene, elektroakustische miniaturisierte Anordnung für die hochwertige stereophone Wiedergabe von Hörereignissen (DE 2858302 C2) und Elektroakustische Anlage für die hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen (DE 2813000 C3). Er versuchte verschiedene Firmen für seine Erfindung zu gewinnen, wie z.B. Grundig, Philips und Yamaha. Sie winkten alle ab. 1979 begann Sony mit der Herstellung und dem Verkauf des Walkman, der Pavels Stereobelt verblüffend ähnlich sah, ohne Pavel Lizenzgebühren zu bezahlen. Das war glatter Diebstahl geistigen Eigentums mit dem "Trick", Akio Morita, der große Sony-Konzernchef selbst sei der Erfinder des Walkman, wie er in seinen Memoiren behauptet. Diese Story ist richtig unglaublich.

Es folgte ein 25-jähriger Rechtsstreit, der Pavel einen Schuldenberg von 3 Millionen Dollar hinterließ. Eine außergerichtliche Einigung konnte erst nach Moritas Tod 2003 erzielt werden. Pavels Abfindung soll ca. 10 Mio. Dollar betragen haben. Ein relativ kleiner Betrag angesichts der 230 Mio. verkauften Sony-Walkmans.

Sony machte eine richtige Walkman-Familie daraus: Kassetten-, CD-, MD-, Festplatten-, Video-, und MP3-Walkman.

Die große Frage bleibt: Warum ließen sich die kurzsichtigen, ängstlichen, rückwärtsgewandten deutschen Firmen diese große deutsche Erfindung entgehen? Dieses Milliardengeschäft, diese Arbeitsplätze? Wo sind die Unternehmer, die das Risiko nicht scheuen, die es noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland gab?

 

Pavels Jugend und Werdegang

Der Walkman - die ganze Geschichte

Was wurde daraus?