Die Kleinbildkamera - Kurzinfo

Oskar Barnack (*1879 Lynow, †1936 Bad Nauheim) war ein deutscher Feinmechaniker. Er ist der Erfinder der Kleinbild-Kamera, der legenderen "Leica" (Kunstwort gebildet aus Leitz und Camera). Die Leica ist weltberühmt, doch kaum einer kennt Oskar Barnack. Dabei hat der clevere Kameraentwickler mit der Erfindung des Kleinbildformats 24 mal 36 Millimeter der Optikschmiede Leitz zu Weltruhm verholfen. Er ist heute noch sozusagen ein vergessener Pionier der Fotografie mit handlichen Apparaten.

Der aus Lynow, Gemeinde Nuthe-Urstromtal in Brandenburg stammende junge Mann machte zunächst eine Lehre als Feinmechaniker und arbeitete dann bei der Firma Zeiss in Jena. Weil er an Asthma litt, hatte er 1911 zunächst gezögert, als Werkmeister bei Leitz in Wetzlar anzufangen. Es ist sicher für die Firma nicht angenehm, wenn ein junger, sich in ein neues Gebiet  einarbeitender Angestellter sich alle ein bis zwei Monate krank schreiben lassen muss. Doch innerhalb eines Jahres wurde er zum Konstruktionsleiter für Mikroskope, dem Hauptgeschäftszweig von Leitz befördert.

Wodurch wurde er nun zum Erfinder der "Ur-Leica" im Jahre 1913? Seine Krankheit machte es dem Hobby-Naturfotografen sehr schwer, die Platten- und Großformatkameras zu transportieren und auf ein Stativ zu wuchten, sie hatten immerhin die Größe von Aktentaschen. Eine kleine Handkamera musste her. So entwickelte er in Privatarbeit in den Jahren 1913/14 einen kleinen Apparat, der mit auf kleinen Rollen gezogenem 35mm-Filmmaterial arbeiten konnte. Der erste Weltkrieg verzögerte jedoch die weitere Entwicklung. Der Wetzlarer Unternehmer Ernst Leitz zögerte lange, ob er das "Spielzeug" herstellen sollte. Doch 1924 entschied er, das Ding in Serie zu bauen. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1925 wurde es zum ersten Mal gezeigt und war geradezu eine Revolution.

Die handliche Leica wurde schnell zum Verkaufsschlager, und der Schnappschuss eroberte die Fotografie. Und weil erstmals ganze Bilderserien geschossen werden konnten, legte der Fotoapparat den Grundstein für den modernen Bildjournalismus.

Bis zu seinem Tod arbeitete der zurückhaltende, bescheidene Barnack in der Montage-Abteilung der Optischen Werke Ernst Leitz Wetzlar, beseitigte dort kleine Fehler und entwickelte Kamera und Zusatzgeräte weiter. Er liebte Musik, spielte meisterhaft Schach und fotografierte in der Natur. 1935 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zunehmend, Anfang 1936 starb er im Krankenhaus in Bad Nauheim.

 

Barnacks Jugend und Werdegang

Die Kleinbildkamera - die ganze Geschichte

Was wurde aus der Leica?