Die moderne Optik - Kurzinfo

Ernst Abbe (*1840 Eisenach, †1905 Jena) hat zwar nicht das Mikroskop erfunden, stellte aber die Herstellung von Mikroskopen, Fernrohren und Foto-Linsen auf eine exakte, wissenschaftliche Grundlage. Durch Anwendung der physikalischen Gesetze der Wellenoptik konnte er optische Instrumente von bis dahin ungeahnter Präzision anfertigen. Bis dahin "pröbelte" man die Linsen, d.h. mit erfahrener, geschickter Hand schliff man so lange an dem Glasstück herum, bis man den Bestwert erreicht zu haben glaubte, ganz im Sinne der "Versuch-und-Irrtum-Methode". Wie viele, schon fast fertige Linsen mussten zum Schluss als Ausschuss erklärt werden, weil man sich verschliffen hatte? Durch seine exakten Berechnungsverfahren ersetzte Abbe das sogenannte Pröbeln und wurde so zum Begründer der modernen optischen Industrie. Einer seiner Leitsprüche war: Nichts ist praktischer als die richtige Theorie. 1866 tat er sich mit dem Mechaniker Carl Zeiss zusammen, der seit 1846 in Jena eine feinmechanisch-optische Werkstatt betrieb. Das Problem der gleichbleibenden Qualität des Glases konnte aber von Zeiss und Abbe nicht gelöst werden. Sie holten deshalb den Chemiker und Glastechniker Friedrich Otto Schott nach Jena. Nach erfolgreichen Glasschmelzversuchen baute Schott ein Werk für optische Gläser auf, das "Jenaer Glaswerk Schott & Gen." Das Dreigestirn Abbe - Zeiss - Schott war die ideale Kombination Physiker - Mechaniker - Chemiker, die die Weltgeltung der Zeiss-Werke begründete. Abbe wurde 1875 Teilhaber an der Firma und 1889, nach Zeiss´ Tod alleiniger Inhaber. Durch Überführung der Firma in die Carl-Zeiss-Stiftung konnte er als Bevollmächtigter seine sozialreformerischen Ideen verwirklichen: bezahlten Urlaub, Gewinnbeteiligung, Pensionsanspruch, Achtstundentag für die Arbeiter.

Wie so viele Erfinder kam Ernst Abbe aus einem sehr armen Elternhaus. Das hielt ihn aber nicht davon ab, in der Schule fleißig zu sein. Im Abiturzeugnis wurden seine Leistungen in Mathematik und den Naturwissenschaften besonders anerkannt. Genau diese Fächer studiert er in Jena und Göttingen. Seine Doktorarbeit 1861 hat zum Thema: Äquivalenz zwischen Wärme und mechanischer Arbeit. 1863 wird er Professor in Jena. Und da beginnt dann die wunderbare Beziehung zwischen dem Universitätsprofessor Abbe und dem Universitätsmechaniker Zeiss, als es darum geht, Instrumente im Versuchslabor zu reparieren.

 

Die moderne Optik - die ganze Geschichte