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Nicht nur Abspielgeräte, sondern viele weitere technische Anwendungen des MP3-Verfahrens
Am Anfang stand eines der schlimmsten Fehlurteile der Technikgeschichte. Bevor wir der Frage was wurde daraus? nachgehen, wollen wir einen Blick auf die 140-Jahre alte Vorgeschichte werfen. 1861 führte Philipp Reis seinen „sprechenden Draht“ in der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt vor. Professor Johann Poggendorff, Physikpabst und Herausgeber der „Annalen der Physik“, schrie ihn an: Zauberkunststücke, alberne Kindereien, wir sind hier nicht im Taschenspielerklub! Ihr „Telephon“ genanntes Spielzeug mit diesem Gequake und Geschnarre wird nie und nimmer ein Fernverständigungsmittel, Sprachübertragung mit Hilfe von Elektrizität ist unsinnig! Der Selfmademan Reis hatte eine der größten Erfindungen des Jahrhunderts gemacht, musste sich demütigen lassen und als geschlagener, beleidigter Sieger den Saal verlassen.
Die Techniken der Tonspeicherung – eine lange Reihe. Ja, auch der oberste deutsche Physiker kann sich irren! Die Menschen jedenfalls waren seit grauer Vorzeit bestrebt, Bilder festzuhalten, und mit der Technikbegeisterung im 19. Jahrhundert entstand der Wunsch, auch Töne und Musik zu speichern.
Telefon. Das erste Mal konnte Philipp Reis 1861 Töne mit einem Mikrofon aufnehmen und an einen anderen Ort übertragen, aber er konnte sie noch nicht speichern.
Phonograph. 1877 folgte der Amerikaner Thomas Alva Edison mit dem Phonographen, der auf einer zinnfolienbeschichteten Walze Töne speichern und auch wiedergeben konnte.
Bild 1. Warum wollten die Menschen Sprache und Klänge speichern? Ganz einfach: Damit der treue Hund auch nach Herrchens Tod noch „his master´s voice“ hören konnte. Das machte Emil Berliners Erfindung der Schallplatte möglich.
Grammophon. 1887 kam dann der Deutsche Emil Berliner mit seiner wachsbeschichteten Zinnscheibe mit horizontalen Spurrillen, die in seinem Grammophon schon eine viel bessere Wiedergabequalität ermöglichte. Fast 50 Jahre lang lebte die Welt mit den Schelllack- und Vinyl-Schallplatten.
Tonband. Dann im Jahr 1928 erfand der deutsche Ingenieur Fritz Pfleumer (1881-1945) das Tonband, mit dem es 1935 der AEG gelang, das erste Tonbandgerät der Welt, genannt Magnetophon K1, auf den Markt zu bringen. Nun war eine sehr einfache Tonaufnahme möglich. Dem amerikanischen „Joint Intelligence Objectives Committee“, das den Invasionsarmeen 1945 folgte, fiel neben Tausenden von deutschen Erfindungen auch dieses Magnettonband in die Hände, das sie begeisterte, und das sie umgehend kopierten.
Bild 2. Von der Zinnfolienwalze zum MP3-Gerät – 120 Jahre Tonträger-Technik. Die Speicherung von Tönen lag den Menschen offensichtlich sehr am Herzen. Sie speicherten seit 1877. Der Stereobelt war eine intelligente, patentierte Vorstufe zum Walkman. Der PC kann Musik speichern und wiedergeben, aber erst seit Mitte der 1980er, der IBM Personal Computer 286 von 1981 war ein Vorläufer, der auch schon Vorläufer hatte, wie z.B. den Altair 8800 von 1975 oder den Commodore PET von 1977
Kassettenspieler. Der nächste Schritt: Die Compact Cassette, eine kleine Variante der Tonbandgeräte, auch Audio-Kassette oder MC genannt, wurde 1963 von der niederländischen Firma Philips auf der Funkausstellung in West-Berlin vorgestellt und in den Markt eingeführt; Erfinder: der Holländer Lou Ottens. Der Kassettenrekorder war klein, handlich und bot die Möglichkeit, Töne aufzunehmen und wieder abzuspielen. Nachteile aller bisherigen Verfahren: Die Daten wurden analog gespeichert und die Speichermedien wurden im Laufe der Zeit abgenutzt, so dass die Qualität der Aufnahme mit der Zeit sank. 1977 meldete der Deutsche Andreas Pavel seinen „Stereobelt“, eine „körpergebundene Kleinanlage für hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen“, zum Patent an. Sony stahl ihm die Idee und kam 1979 mit seinem ersten MC-basierten Walkman namens „TPS-L2“ auf den Markt.
CD-Spieler. Den großen Durchbruch schaffte im Jahre 1981 die Compact Disk CD, vorgestellt auf der Funkausstellung in Berlin, auf der optische Musikdaten erstmals digital abgespeichert und mit Hilfe eines Lasers abgetastet wurden. Durch diesen berührungslosen Abtastvorgang war die CD keinem Verschleiß ausgesetzt, und durch die digitale Speicherung der Daten konnten Musikstücke erstmals in zufrieden stellender Qualitat abgespielt werden. Miterfinder: Lou Ottens von Philips/Niederlande. Der erste Walkman, der CDs lesen konnte, wurde von Sony 1984 unter dem Namen D-50 oder Discman auf den Markt gebracht.
Bild 3. Die größten Pioniere der Tonträgerentwicklung – ein Amerikaner, ein Niederländer, vier Deutsche.
- Henry Edward Roberts gilt als der Erfinder, 1975 baute er den Altair 8800. Der in den Achtziger Jahren von IBM weiter entwickelte Personal Computer verbreitete sich und wurde verbessert. Während die ersten Modelle noch zu schwach waren, um Musik zu verarbeiten, wurde es durch Entwicklung der Soundkarte möglich, auch auf diesem Gerät digital Musik aufzunehmen, abzuspeichern, zu verarbeiten und abzuspielen. Das größte Problem waren jedoch die zu kleinen Massenspeicher für die großen Musik-Datenmengen in guter Qualität, so dass Archivierung und Verbreitung über den Computer unmöglich waren.
MP3. Den großen Durchbruch schaffte man mit der Entwicklung von MP3, das ein Verfahren für die Audiokompression definiert. Zwar fing die Entwicklung dieser verlustbehafteten Audiokompressionstechnik bereits 1982 an, ein großer Schritt vorwärts gelang jedoch erst Ende der Neunziger Jahre, da nun auch die Personal Computer genügend Rechenleistung besaßen, um das rechenintensive Dekodieren einer MP3-Datei durchführen zu können. Einen zusätzlichen Aufschwung brachte auch das Internet, das zu dieser Zeit bereits weit verbreitet war. Nun war es wegen der sehr viel kleineren Datenmengen möglich, Musik über den Computer und das weltweite Internet zu teilen, zu kopieren und zu verbreiten.
Was wurde daraus, wie ging es weiter? Das grundlegende MP3-Verfahren wird auf vielen Feldern angewandt. Speicherung und Übertragung von Musik auf tragbaren Musikabspielgeräten sind nur die eine Seite der Medaille, es gibt noch viel mehr Seiten. Weltweit setzen Unternehmen die Technik in ihre Produkte ein oder bieten neue Dienstleistungen an.
Schon von 1987 an begannen die Erlanger Forscher, das Verfahren für den digitalen Rundfunk einzusetzen. Seit 1995 betreiben 20 Länder das DAB-Rundfunksystem (Digital Audio Broadcasting), 2006 waren es insgesamt 1002 Radiosender, die in dem terrestrischen System die Programme ausstrahlen. DAB-Empfänger sind seit Ende der 1990er im Handel erhältlich. Seit 2007 gibt es die verbesserte Version DAB+. Das digitale System hat gegenüber dem analogen FM (UKW)-System eine Reihe von Vorteilen.
Musiktauschbörsen machten MP3 in der Öffentlichkeit bekannt. Mit spezieller Software ist es möglich, die Musik von Audio-CDs zu extrahieren und in MP3-Dateien auszugeben. Dann können die Dateien mühelos im Internet ausgetauscht werden. Amerikanische Studenten nutzten zuerst diese Möglichkeit und verhalfen auf diese Weise MP3 zu seinem weltweiten Siegeszug.
MP3 löste ein wahres Gründungsfieber aus. Schnell griffen junge Firmen die neue Technik auf. Heute sind viele MP3-Musiktitel im Internet zu finden. MP3 wird aber auch für diverse Software angewandt: So bieten Microsoft, Apple und MusicMatch Programme an, mit denen man Musik im MP3-Format aufnehmen und abspielen kann. MP3 erlaubt die Kompression von Musiksignalen auf ca. 8 % der sonst notwendigen Datenmenge fast ohne hörbare Unterschiede zum Originalsignal. Dadurch kann auf einem Computer zwölfmal soviel Musik gespeichert und Musik über das Internet zwölfmal schneller heruntergeladen werden. Ein Musikstück von drei Minuten Dauer kann so zum Beispiel über ein Modem in zwölf Minuten anstatt in 2,5 Stunden ohne Kompression heruntergeladen werden. Die Möglichkeit, Musik im Internet zu übertragen, führte zu einer Revolution in der Musikindustrie. Physikalische Medien wie Schallplatte, Musikkasette, CD oder DVD-Audio verlieren immer mehr an Bedeutung. Die Unterhaltungsindustrie denkt deshalb verstärkt über den Vertrieb ihrer Produkte über das Internet nach.
Für MP3-Hardware gibt es einen neuen Markt: Immer mehr Firmen entwickeln Abspielgeräte für die komprimierten Audiodaten und fast alle neueren CD/DVD-Geräte unterstützten das Format.
Aus den einst umständlich zu bedienenden und schweren Kassettenrekordern sind heute leichte Audioguides mit MP3-Playern geworden. Das sind die Geräte, die in Museen und Ausstellungen benutzt werden, um den Besuchern herausragende, mit einer Nummer versehene Ausstellungsstücke zu erklären. Der Besucher braucht sich nicht mehr einer Führung anzuschließen, irrt nicht mehr planlos umher und ist nach dem Verlassen des Museums schlauer als vorher.
Einsparung und Flexibilität. Mit MP3 kann man nicht nur Daten einsparen, sondern auch flexibel operieren. Derjenige, der die Tonsequenz kodiert, entscheidet über die Einsparung - will er eine möglichst hohe Qualität, kann er sich für eine Datenrate von bis zu 320 kBit/s entscheiden. Gewöhnlich nehmen wir bei einer Datenrate von 160 kBit/s keine Unterschiede zum Original wahr. Bei der Entscheidung für die passende Datenrate kommt es auf die Sequenz an, die kodiert wird. Für eine Bundestagsrede langt beispielsweise eine recht niedrige Datenrate, Studioaufnahmen eines hundertköpfigen Symphonieorchesters hingegen reicht das nicht.
Doch die Anwendungen von MP3 sind damit noch längst nicht ausgeschöpft: So wird MP3 auch beim digitalen Satellitenrundfunk eingesetzt.
Die Entwicklung geht weiter – MP3 ist nicht der Endpunkt. MP3 hat sich lange Zeit als wichtigstes Audio-Format in der PC-Welt durchgesetzt. Allerdings ist MP3 sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.
AC (Advanced Audio Coding), ebenfalls vom Fraunhofer-Institut, gilt als ein weiter entwickeltes, effektiveres Verfahren. Es ist als Nachfolger des MP3-Formats gedacht und erreicht eine bessere Klangqualität als MP3 bei gleichen Bitraten durch eine Ausweitung der Sampling-Frequenzen von 16 bis 48 kHz bei MP3 auf 8 bis 96 kHz bei AAC.
Bild 4. Definitionen: Sampling-Frequenz und Bitrate (Datenrate) spielen für die Speicherung und Wiedergabe von Klängen eine wichtige Rolle.
Bild 4a. Die Definition des Schalldruckpegels
MP3 Surround Sound. Gerade bei anspruchsvoller Musik, die in MP3 codiert und mit ausgereiften Decodierern und Geräten abgespielt wird, fällt auf, dass der Klang nicht den gleichen Anspruch erfüllt wie die Originalaufnahmen. Um Qualitätsverluste auszugleichen, werden neue Standards entwickelt. Abhilfe sollen neben höheren Bitraten auch neue Formate, zum Beispiel das MP3-Surround-Format vom Fraunhofer Instituts schaffen, das die Wiedergabe von Surround-Klang bei geringen Bitraten erlaubt. Es ermöglicht räumlichen Klang ausschließlich über Kopfhörer ohne fünf Lautsprecherboxen. Zugrunde liegt die Überlegung, dass das menschliche Gehirn den räumlichen Klang nur aus zwei Klangquellen - den Ohren - rekonstruieren muss. Man orientiert sich also bei der Entwicklung des Algorithmus an der räumlichen Zuordnung der Klänge im Gehirn. Die neuen Surround-Dateien sind bei gleicher Bitrate nur etwa zehn Prozent größer als herkömmliche MP3-Dateien, dafür aber nur etwa halb so groß wie herkömmlich komprimierte Surround-Formate. MP3 Surround kann auch in Internet-Radios eingesetzt werden, die mit geringem Mehraufwand statt Stereo- nun Multikanal-Musik senden können. Mit Hilfe dieser MP3-Surround-Lösungen kann man vom vollen Surround-Klang profitieren.
Iosono ist der Produktname eines Audiosystems des Fraunhofer-Instituts Ilmenau und stellt das Flaggschiff der Entwicklung dar. Es basiert auf der sog. Wellenfeldsynthese, die zusätzlich sekundäre Klangquellen benutzt, um das originale Klangfeld wiederzuerschaffen (ursprünglich entwickelt in der Delft University of Technology in den 1980ern). Ein spezieller Algorithmus generiert sekundäre Schallwellen, um im Vorführraum möglichst wirklichkeitsgetreu den originalen Klang räumlich abzubilden. Dazu wird eine riesige Anzahl von Lautsprechern (zwischen 80 und 190) „instruiert“, das „Audio-Hologramm“ zu schaffen. Während traditionelle Surround-Systeme den originalen 3D-Sound nur in kleinen Zonen herstellen können, gelingt dem Iosono-System, den Original-Sound im ganzen Raum realistisch darzustellen. Es sind schon diverse Tonstudios, Kinosäle und die Seebühne in Bregenz mit dem aufwändigen Iosono-System ausgerüstet worden.
Ausbügeln der Macken des MP3-Systems. Das Versenden von Musik im Internet erlangt einen zunehmenden Stellenwert. Beim anschließendem Abspielen im MP3-Player stellt man zwischen den einzelnen Tracks winzige Pausen fest, die, besonders bei Konzertmitschnitten, stören können. Einige MP3-Player lassen auch einen ebenfalls winzigen Moment verstreichen, während das folgende Lied gefunden und geladen wird. Hierfür gibt es Abhilfen in Form von PC-Software, sog. Cross-Fader; die lassen das nächste Lied starten, bevor das letzte beendet ist. Ein anderes Verfahren zur lückenlosen Abspielung von MP3-Dateien wird Gapless Playback genannt.
Bild 5. Schematische Darstellung des Audio-Podcasting.
Podcasting. Das zunehmend kommerzielle Angebot ist umfassend. Plattformen wie iTunes bieten große Musikkataloge zum bezahlten Download an, die vom Preis in der Regel unter dem Kauf einer normalen CD liegen. Podcasting bezeichnet das Angebot von Audio- und Video-Mediendateien über das Web. Das Kunstwort setzt sich aus der Markenbezeichnung iPod für einen tragbaren MP3-Spieler und broadcasting zusammen. Ein einzelner Podcast (deutsch: ein Hörstück, genauer Hördatei) ist somit eine Serie von Medienbeiträgen (Episoden), die über einen News Feed automatisch bezogen werden können. Medienunternehmen bieten zum Beispiel Zusammenfassungen ihrer jüngsten Nachrichten-Ausgabe als Podcast zum Abonnement an. So können sich Hörer bequem im Auto, im Zug auf den neuesten Stand bringen. Unternehmen nutzen auch Podcasts zur Selbstdarstellung, für PR-Zwecke und zur Promotion neuer Produkte. Ermöglicht wird all dies durch das kleine Dateiformat MP3 und auch die immer schneller werdenden Breitband-Internetanschlüsse, die auch die Übertragung größerer MP3-Pakete zulassen.
Tagging. MP3-Dateien bieten die Möglichkeit, einzelne Musikstücke mit Überschriften, die Infos enthalten, zu versehen. ID3-Tags, die auf 30 Zeichen beschränkt sind, werden von fast jeder Abspielsoftware erkannt. Es gibt auch komfortablere Tags für Archivierungshilfen und Infos zum Künstler; will man der umfangreichen Dateien auf dem Computer Herr werden, können diese Tags zum intelligenten Suchen benutzt werden. Auflistung nach Interpreten, persönlichen Vorlieben, Erscheinungsjahr etc. sind möglich.
Melodieerkennungs-Technologie. Karlheinz Brandenburg arbeitet mit seinem Fraunhofer-Team an einer Art „Musikempfehlungsmaschine“. Wie oft sucht man im Internet nach einem ganz bestimmten Titel, dessen Melodie man im Kopf hat, wie kommt man an das Musikstück? Die Antwort der Wissenschaftler heißt Query by Humming. Damit kann der Musiktitel aufgrund der gesummten oder gesungenen Melodie erkannt werden. Mit SoundsLike werden die infrage kommenden Musikstücke überprüft und automatisch Musiktitel mit vergleichbarem Klang vorgeschlagen.
Bild 6. Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h.c. mult. Karlheinz Brandenburg, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau/Thüringen.
Lieber Herr Professor Brandenburg, lieber Datenkompressor, wir sagen Dank für Ihren Ideenreichtum, für Ihre Erfindungen, die unser Leben bereichert haben. Sie haben mit Ihrem Wissen, Ihren Visionen, Ihrer Kreativität und Ihrem Durchhaltevermögen Großes geschaffen. Es war schon eine tolle Idee, Musik in mathematische Formeln zu zerlegen, zu digitalisieren und dann die riesigen Datenmengen auf physikalischem Weg zu komprimieren, zu codieren und wieder zu decodieren, ohne dass uns Unterschiede zum Konzertsaal auffallen. Das Entspannen beim Musikhören, das Erleben von Musik, das uns über den nüchternen und oft harten Alltag hinaushebt, das uns manchmal über den Wolken schweben und unsere Aggressionen abbauen lässt… das alles verdanken wir Ihnen. Weil Ihr Verfahren eine extreme Miniaturisierung der Abspielgeräte mit sich brachte, sind wir für den Musikgenuss nicht auf unsere vier Wände mit den riesigen Lautsprecherboxen angewiesen, sondern wir können beim Stadtbummel bei der Einkehr in ein kleines Restaurant auf den Knopf drücken und Suzanne Vegas A-capella-Song anhören:
I am sitting in the morning at the diner on the corner, I am waiting at the counter for the man to pour the coffee, and he fills it only halfway and before I even argue, he is looking out the window at somebody coming in….
Oder wir können beim Wandern durch die wunderbare Wald- und Seenlandschaft der Mark Brandenburg uns an den Bach´schen Brandenburgischen Konzerten aus der Westentasche erfreuen… dank Ihrer Idee, lieber Karlheinz Brandenburg.
Bildnachweis.
Bild 1: Eigenes Foto 2013. Bild 2: Eigene Collage mit folg. Einzelbildern: eigene Fotos: Schallplatten, Kassette, PC. Aus Wikipedia: Phonograph Urheber Meyers, gemeinfrei; Grammophon Urh Norman Bruderhofer, CC-BY-SA Unported 3.0. Magnetophon Urheber Paul Hermans, CC-BY-SA Unported 3.0; Kassettenspieler Urheber mib18, CC-BY-SA Unported 3.0; CD-Spieler Urheber nicht vermittelbar, CC-BY-SA Unported 3.0; Walkman Urheber "Computer Bild" 10-2010; Discman Urheber Marc Zimmermann CC-BY-SA Unported 3.0; Stereobelt PCMag und viele weitere Fotos im Web; MP3 Urheber Fir0002Flagstaffotos, CC-BY-SA Unported 3.0. Bild 3: aus Wikipedia: Edison, Berliner, gemeinfrei, Schutz abgelaufen; Pfleumer, public domain because imageis the subject of commentary only; Ottens, „Zeit“ online 8-13; Pavel, Website Coisas Esquecidas/Brasilien; Brandenburg, Urheber Christliches Medienmagazin pro, CC-BY-SA Unported 3.0. Bild 4: Diagramm aus Wikipedia, Urheber Mike Toews, CC-BY-SA Unported 3.0. Bild 5: Wikipedia, Urheber Gissi, gemeinfrei. Bild 6: Wikipedia, aus futurezone.at, foto fraunhofer.
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Karlheinz Brandenburg (*1954 Erlangen), der Elektronikbastler von einst und christliche Pfadfinder war seit seiner Diplomarbeit dabei, den richtigen Pfad zu finden, Audiodateien zu verkleinern und zwar ohne Qualitätsverlust. Er kaufte in einem Nürnberger Musikladen für 1000 Mark Schallplatten, berechnete, analysierte und komprimierte die Aufnahmen und arbeitete mit einer Formel, in der Fachliteratur OCF-Algorithmus genannt, schrieb dazu eine Software für einen Prozessor, dessen Chip heute im Deutschen Museum in München zu sehen ist. Das Ziel: Komprimierung, Verschlüsselung und Entschlüsselung von Tönen und Musik, um sie als Computerdateien durch ISDN-Telefonleitungen zu jagen. Damit ritt er eine Attacke gegen die wuchtigen HiFi-Anlagen der damaligen Zeit.
Seine Erfindung ist der ISO MPEG Audio Layer-3, vielen besser bekannt als MP3. Er betont immer wieder, dass er nicht allein diese Erfindung geschaffen habe, sondern mit einem Forscherteam zu seiner Zeit an der Universität in Erlangen mit einer Gruppe am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen.
Bild 4. Die amerikanische Sängerin Suzanne Vega verhalf Brandenburg zur idealen Audiodatenkompression.
Mit Tom´s Diner zur Audiodaten-Revolution. Der Erfinder erzählte in einem Interview, dass er während der Feinabstimmung des Algorithmus die A-cappella-Version von Tom’s Diner im Radio hörte (Achtung: nicht „Dinner“, sondern „Diner“, d.h. kleines Restaurant). Er war von der Aufnahme begeistert und zunächst überzeugt, dass man die Charakteristik von Suzanne Vegas Stimme nicht ohne hörbare Verluste komprimieren könne. Brandenburg wählte dann das Lied aus, um sein Kompressionsverfahren zu testen und, wenn nötig die Algorithmen zu korrigieren. Daher ist es nicht falsch, zu behaupten, dass MP3 ein Datenformat ist, um insbesondere Tom’s Diner möglichst wirklichkeitsgetreu zu komprimieren. Unter Tontechnikern wird Tom’s Diner darum auch „die Mutter des MP3“ genannt. Er hat es digitalisiert, in Bits zerlegt, studiert, analysiert und komprimiert. Es war unser ultimatives Teststück für MP3, sagt er. Der Song wurde zum Wiegenlied der Musik im Internet. Brandenburg stand Pate und die Musikindustrie vor einer Revolution. Das Lied erzählt eine ganz einfache Geschichte: Eine Person trinkt einen Kaffee in Tom´s Restaurant in New York und liest Zeitung, draußen regnet es, und Glocken sind zu hören. Mehr nicht.
Bei MP3 werden Daten von Audiodateien ohne hörbare Verluste in der Soundqualität reduziert. Die Umwandlung von Audiodateien in MP3-Formate geschieht, indem auf die begrenzte Hörwahrnehmung des Menschen gesetzt wird. Die Menge der Töne, die vom Menschen nicht wahrgenommen werden können, weil sie nach Frequenz und Lautstärke außerhalb seiner Grenzen liegen, wird reduziert und nicht mitcodiert. Audiodaten können auf diese Weise sehr stark komprimiert werden, so dass der Speicherbedarf wesentlich geringer ist als die der Originaldatei. Der hohe Speicherbedarf unkomprimierter Daten, die mangelnden Übertragungsraten im digitalen Rundfunk und die Übertragung von Audiodateien via Internet haben eine solche Entwicklung einfach nötig gemacht, die heute längst Standard ist.
Bild 5. Das gesamte menschliche Hörvermögen, ausgedrückt in Schalldruckpegel, Lautstärkepegel und Frequenz = Tonhöhe. Die bei der Ausbreitung von Schall auftretenden Druckschwankungen werden vom Trommelfell als Sensor in Bewegungen zur Hörempfindung umgesetzt. Bei hörbarem Schall werden diese Bewegungen dann durch das Innenohr (Gehör-Hirn-System) wahrgenommen.
Bild 6. Die Grenzen des Hörens, des Schmerzes und für Gehörschäden, sowie Schalldruck und Schalldruckpegel. Man beachte: Die Erhöhung des Schalldruckpegels um 10 dB ergibt einen cirka 3-fachen effektiven Schalldruck! Dieser kann als maximaler Wert sehr gefährlich für das Gehör werden.
Der internationale Durchbruch. Brandenburg vertrat 1988 das Fraunhofer-Institut und 1990 die amerikanische Telefongesellschaft AT&T in der Motion Picture Expert Group (MPEG) der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO). Die MPEG-Gruppe hatte die Aufgabe, unter einem Dutzend Vorschlägen den besten Kompressionsstandard für Audiodateien auszuwählen. And the winner is… Brandenburg! Der fränkische Musikdaten-Kompressor ging mit seinem Erlanger Verfahren als Sieger hervor, sein System wurde 1992 zum Standard für die Datenkomprimierung zur Übertragung über Telefonleitungen.
Daraufhin machte sein MP3-Player einen Senkrechtstart. Höchste Musikqualität bei Übertragung über einfache Telefonleitungen, dieses Prinzip bedeutete eine Revolution, ganze Musikbibliotheken für unterwegs und für´s Wohnzimmer. 1993 erwarb die Firma Telos Systems aus Ohio eine Lizenz, baute ein Radiogerät und verkaufte es Zehntausende Mal. Grundig aus Fürth winkte ab, Manager aus der Plattenindustrie glaubten noch, mit der CD ihre Geschäfte auf Generationen hinaus gesichert zu haben. Warum um alles in der Welt, ließen sie sich das Riesengeschäft mit dem digitalen Walkman-Nachfolger entgehen? Hatten unsere cleveren Firmenbosse ihr Management-ABC nicht gelernt? Sie waren überängstlich, zögerlich und eitel, weil die Idee nicht aus ihrer eigenen Entwicklungsabteilung kam. Ihr Totschlagsargument lautete: Not invented here. So haben uns diese Hasenfüße um Zehntausende Arbeitsplätze gebracht und ihrer Firma die Verscherbelung oder die Insolvenz beschert. Es ist sehr schwer einsehbar: Deutsche Firmen wollten das Wunderding nicht haben! So kamen nun Hightech-Firmen ins Geschäft. 1995 wählte die New Yorker Radiogruppe Worldspace als Übertragungstechnik das Erlanger Verfahren. Die Deutsche Telekom bot einen der ersten internetbasierten Musikdienste an. Computer- und Softwarekonzerne kauften Lizenzen. 1996 kam Microsoft, 1997 Apple. Die Musikindustrie wurde durch dieses Verfahren in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten komplett umgekrempelt. Am meisten profitiert hat davon der Apple-Konzern. Seit der Einführung des iPods, der auf einer Weiterentwicklung des MP3-Players basiert, durch den legalen Dateienvertrieb und durch das iTunes-Programm hat sich der Börsenwert der einst maroden Computerfirma fast verdreißigfacht. Dessen Chef Steve Jobs hatte jedoch die Leistung Brandenburgs nie gewürdigt, noch je überhaupt mit einem Wort erwähnt.
Bild 7. Die Wahrnehmbarkeit für Musik reicht von einer Frequenz von 50 Hz bis 10 kHz und von einem Schalldruckpegel von 30 dB bis 95 dB – alles, was außerhalb dieser Grenzen liegt, kann weggefiltert werden – die Möglichkeiten für eine psychoakustische Datenreduktion sind somit sehr groß.
Ein Ausflug in die Technik der Musikdatenkompression – wie werden Musikstücke „komprimiert“? Bei der Erstellung einer MP3-Datei werden zwei verschiedene Verfahren angewandt, um eine hohe Kompression zu erreichen. Im ersten Schritt werden die Audiodaten mit Hilfe des psychoakustischen Modells reduziert. Im zweiten Schritt findet eine Komprimierung nach dem Verfahren der Huffman-Codierung statt.
Das psychoakustische Modell basiert auf der Tatsache, dass der menschliche Gehörsinn Frequenzen unter 20 Hz und über 16 kHz nur schwach bzw. gar nicht erfasst. Die nicht im wahrnehmbaren Bereich liegenden Daten werden entfernt. Da ihr Anteil relativ hoch ist, ist die Kompressionsrate des MP3-Verfahrens bei sehr geringem Qualitätsverlust so gut. Ein anderer Teil des psychoakustischen Modells wird als simultane Maskierung bezeichnet. Wenn leise Töne in einem Musikstück, die normalerweise wahrgenommen werden, durch laute Töne gleicher Frequenz überdeckt werden, kann das menschliche Ohr beide nicht auseinanderhalten. So wird bei der Komprimierung die Frequenz mit der niedrigeren Amplitude, also Lautstärke, weggefiltert. Ein weiterer Teil wird als temporale Maskierung bezeichnet. Sie bedeutet, dass von zwei Tönen, die kurz aufeinander folgen, nur der lautere vom menschlichen Ohr wahrgenommen wird. Wird der zeitliche Abstand größer, können beide wieder unterschieden werden. Ist der zeitliche Abstand kleiner als 5 ms, wird der leisere Ton weggefiltert. Das psychoakustische Modell ist also ein Verlust behaftetes Komprimierungsverfahren, weil es Musikdaten reduziert, dies jedoch ohne hörbare Qualitätseinbußen, weil es geschickt die Wahrnehmungsschwächen des menschlichen Gehörs ausnutzt. Zum Vergleich: Auf einer Audio-CD entspricht eine Minute Musik rund 10 MB. MP3 in guter Qualität beansprucht rund 1/10 dieses Speichers - man kann also mit MP3 etwa 10 Stunden Musik auf einer CD unterbringen.
Die Huffman-Codierung. Zuerst wird ein aus mehreren Symbolen bestehender Datenstring nach der Häufigkeit der Symbole untersucht, d.h. deren Wahrscheinlichkeit des Auftretens ermittelt. Das gezeigte Beispiel besteht aus dem Datenstring YBBA DABBA DOO. Häufigkeiten: A 0,25; B 0,33; D 0,17; O 0,17; Y 0,08, ergibt zusammen 1,00.
Bild 8. Beispiel für die Funktionsweise der Huffman-Codierung.
Die Symbole werden dann in einem binären Verzweigungs-Datenbaum dergestalt geordnet, dass jeweils zwei Symbole mit geringer Wahrscheinlichkeit zusammen gefasst und deren Häufigkeiten addiert werden. Dies wird dann wie ein Symbol behandelt, zu dessen Häufigkeit das Symbol mit der nächst höheren Häufigkeit addiert wird. Die Symbole mit der größten Häufigkeit werden separat zusammen gefasst und zum Schluss zum letztgenannten Symbol addiert. Alle Einzel-Häufigkeiten müssen dann den „Wurzelpunkt“ mit der kumulierten Häufigkeit 1,00 ergeben. Jetzt kann jedem Symbol ein eigener binärer Wert 0 oder 1 zugewiesen werden, indem entlang des Pfades, von der Wurzel bis zum Symbol selbst, die Binärwerte aufgelistet werden. In dem Beispiel: 000 zum Symbol O, 001 zum Symbol Y, 01 zu D, 11 zu A, 10 zu B. Ein Bitstrang zu einem Symbol geringer Häufigkeit ist also lang, ein Bitstrang zu einem Symbol großer Häufigkeit ist kurz. Diese Charakteristik verringert den Anteil an Redundanz, d.h. wiederkehrende Ähnlichkeiten in einer Datenmenge. Symbole mit höherem Vorkommen werden durch kürzere Codeworte ersetzt, seltener auftretende Symbole durch lange Codeworte. Damit ist also eine weitere Komprimierung der Musikdaten um ca. 20% möglich.
Wie funktioniert MP3? Karlheinz Brandenburg erklärt die Datenkompression wie eine Hausfrau, die ein Suppenschnellgericht zubereitet: Es ist eine Art akustisches Gefriertrocknen. Bei der Digitalisierung von Harmonien, Melodien, Rhythmen kommt es darauf an, alle entscheidenden Bestandteile des Ausgangsmaterials so zu erhalten wie die Gemüse- und Fleischbröckchen und die Grießklöschen in einer Tütensuppe - als Konzentrat, das wenig Speicherplatz benötigt und sich leicht transportieren lässt. Beim Zurückverwandeln der Bits in Geräusche, Töne und Klangfarben muss die Software des Abspielgeräts das Volumen und die Tonhöhe aus den Kernbotschaften rekonstruieren - wie das heiße Wasser, das auf das Tütensuppenkonzentrat gegossen wird. Aus dem prosaischen physikalischen Computercode entsteht dann wieder eine Symphonie, deren Wohlklang uns berührt, eine Rockhymne, die unsere Beine zucken lässt, oder eine Opernarie, die tief ins Herz eindringt.
Wer Brandenburg nur kurze Zeit zuhört, der spürt: Dieser Mann brennt vor Begeisterung - und er kann andere für seine Ideen entflammen. Dank dieser Fähigkeiten hat er es geschafft, über viele Jahre hinweg das Datenkompressionsverfahren MP3 vom Laborexperiment zur Marktreife zu führen - und damit, ganz nebenbei, den Markt für Musik zu revolutionieren.
Bild 9. 1994 – das erste, noch stationäre MP3-Abspielgerät, zu besichtigen im Deutschen Museum München. Bild 10. 1998 – der erste portable MP3-Player. Ab diesem Jahr waren die Geräte am Markt, ebenfalls im Deutschen Museum.
Der erste MP3-Player. 1994 gab es das erste MP3-Abspielgerät vom Fraunhofer-Institut Erlangen ohne bewegliche Teile. Um die komprimierte Musik anhören zu können, benötigt man ein Wiedergabegerät – den MP3-Player. Ein erster Schritt in Richtung MP3-Player gelang 1994: Auf der Tonmeistertagung in Karlsruhe wurde ein MP3-Abspielgerät auf der Basis des MASC 3500 von Intermetall vorgestellt. Der für damalige Verhältnisse sehr leistungsfähige Chip griff auf einen externen Speicher von 1 MB zu und konnte 1,5 Minuten Stereomusik speichern.
Der erste tragbare MP3-Player. Im Jahr 1998 begann die Ära der tragbaren MP3-Player. Die koreanische Firma Saehan stellte auf der CeBit den MP-Man vor – ein handliches Gerät, mit dem das Speichern und Abspielen von MP3-komprimierten Musikstücken möglich war. Man konnte ihn mit einer Speicherkapazität von 16, 32 und 64 MB kaufen. Das Herzstück des Geräts – der Decoderchip – stammt aus Deutschland und wurde von Intermetall (heute Micronas) mit Software vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen entwickelt.
Vermarktung – mit „Shareware“. Brandenburg – kombiniertes Wissen in Mathematik, Akustik und Elektronik – ist ein Know-how-Generator, wie es in Deutschland nur wenige gibt: Forscher, Lehrer, Wissenschaftsmanager, Unternehmer - alles in einer Person und in allen Disziplinen erfolgreich – aber erstaunlicherweise das alles nicht für persönlichen monetären Profit, obwohl in aller Welt die Konzern-Kassen klingeln. Es ist auch die Geschichte eines kleinen Projekts der Fraunhofer-Gesellschaft, zu deren Budget die Bundesrepublik Deutschland 30% beiträgt. MP3 ist aufgerückt zur Audio-CD und zum PAL-Fernsehen. Die Gesellschaft hat 22000 Mitarbeiter und hat ein Jahresbudget von 2 Milliarden Euro mit dem Schwerpunkt Natur- und Ingenieurwissenschaften. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen hat 250 Mitarbeiter, ist eines der angesehensten Forschungsinstitute und beschäftigt einige der besten Köpfe Deutschlands – mit Gehältern unter dem Niveau in der Industrie. Hauptsächlich wird die Technologie-Forschung als Partnerschaft mit der Industrie betrieben. Brandenburg bezieht sein Gehalt vom Staat (und sicherlich eine Beteiligung an den Lizenzeinnahmen) und sagt, dass er keinerlei Anteile hat in irgend einem Internetkonzern oder einer Firma, die mit dem MP3-Standard zu tun hat. Ich kümmere mich nicht um die Zahlen meines Bankkontos, ich bin zufrieden mit meiner Arbeit, mit den Menschen, mit denen ich arbeite und mit dem, was herausgekommt, sagt er. Er kümmert sich nicht viel ums Geld, außer, wenn es um sein Institut geht. Sein Forschungsprojekt MP3 vermarktete er als „Shareware“, d.h., dass jeder, der es will, nach der Registrierung beim FI sich eigene MP3-Dateien oder Software erstellen kann, welche die Werke in das komprimierte Musikformat übersetzt oder präsentiert. Er hatte wahrscheinlich keine andere Wahl als diese Lösung, weil er keine direkten Partner hatte, die eine Marketing- und Verteilerkette aufbauen konnten. Die MP3-Lizenzgebühren sind eine gute Einnahmequelle der Fraunhofer-Gesellschaft. Insofern ist das Ganze auch eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte, wenn auch ein kleiner Eindruck entsteht, dass Brandenburg und seine IIS-Mitarbeiter sich zu billig verkauft haben.
Von Franken nach Thüringen. Im Jahr 2000 wechselte Karlheinz Brandenburg nach Ilmenau und wurde Inhaber des Lehrstuhls für Elektronische Medientechnik des Instituts für Medientechnik an der TU Ilmenau. Im Mai 2000 wurde er zum Leiter der Fraunhofer- Arbeitsgruppe für Elektronische Medientechnologie AEMT in Ilmenau ernannt. Die ehemalige Außenstelle des Erlanger Instituts für Integrierte Schaltungen überführte Prof. Brandenburg zum 1. Januar 2004 in das eigenständige Ilmenauer Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT. Er war zum Wissenschaftsmanager geworden, ohne MBA, ohne Business-Schule oder Studium der Betriebswirtschaft. In den Lizenzverhandlungen hatte er gelernt, wie man hart und entschlossen verhandelt.
Bild 11. Der Campus der TU Ilmenau in Thüringen – Brandenburgs Wirkungsstätte ab 2000.
Ehrung. Mit einem Festakt hat das manager magazin 2009 die „Hall of Fame der deutschen Forschung“ eröffnet. Erfinder Karlheinz Brandenburg, Teamleiter bei der Entwicklung des Datenkomprimierungsstandards MP3, wurde in diese Ruhmeshalle berufen. Mit der Aufnahme ehrt das Magazin alljährlich Wissenschaftler, diedurch ihre Lebensleistung einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Forschungsstandorts Deutschland erbracht haben.
Bild 12. Deutscher Einfallsreichtum: Emil Berliner (1851-1929) erfand 1877 die Schallplatte und das Grammophon. 1928 erfand der deutsche Ingenieur Fritz Pfleumer (1881-1945) das Tonband, 1935 brachte dann die AEG das erste Tonbandgerät K1 auf den Markt. Ab 1982 entwickelte Karlheinz Brandenburg das MP3-Verfahren. 1998 gab es den ersten tragbaren MP3-player im Handel.
Karlheinz Brandenburg hat mit seinem Team beim Fraunhofer-Institut in Erlangen das dominierende Verfahren zur Speicherung und Übertragung von Musik auf Computern, im Internet und auf tragbaren Musikabspielgeräten entwickelt.
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Der Mp3-Player - Kurzinfo
Der Walkman-Nachfolger MP3-Player ist die Erfindung von Karlheinz Brandenburg (*1954 Erlangen) am Fraunhofer-Institut Erlangen. Das erste Abspielgerät ohne bewegliche Teile wurde 1994 auf der Tonmeistertagung in Karlsruhe von der Firma Intermetall vorgestellt. Das erste tragbare MP3-Gerät wurde 1998 unter dem Namen MP-Man auf der CeBit von der koreanischen Firma Saehan vorgestellt, ein handliches Gerät, mit dem das Speichern und Abspielen von komprimierten MP3-Musikstücken möglich war.
Es war Brandenburgs Ziel, Musik zu digitalisieren und diese riesigen Datenmengen so zu verkleinern, dass sie schließlich über Telefonkabel verschickt und auf Computer-Festplatten gespeichert werden konnten. Keine quäkenden Telefonstimmen, sondern glasklare Klänge. Dafür aber waren aufwendig zu entwickelnde Kompressionsverfahren notwendig: Aus einer großen Datei mach eine kleine! Die Idee dahinter ist verblüffend einfach: Es mussten die Töne, deren Frequenzbereiche das menschliche Ohr ohnehin nicht wahrnehmen kann, ausgespart werden.
Die Motion Picture Expert Group (MPEG) der Internationalen Organisation für Standardisierung (ISO) sollte 1990 unter einem Dutzend Vorschlägen die besten Kompressionsstandards für Audiodateien auswählen. Brandenburgs Team aus Erlangen hatte die Nase vorn. Das System wurde 1992 zum Standard für die Datenkomprimierung zur Übertragung via Telefonleitungen festgelegt. MP3 vollführte einen Senkrechtstart. 1993 griffen amerikanische Firmen zu und japanische. Auch Microsoft und Apple. Deutsche Firmen hatten hochnäsig abgewinkt, wir haben ja unsere CD´s! Sie glaubten, mit deren Umsatz ihre Geschäfte auf Jahrzehnte hinaus gesichert zu haben. Sie waren unfähig, die digitale Musikrevolution zu erkennen. Der CD-Umsatz ging zurück, und 1998 waren die ersten MP3-Player auf dem Markt. Bald konnte man eine ganze Musikbibliothek in der Westentasche mit sich herumtragen und konnte im Wohnzimmer mit dieser Klangfülle die großen "Brandenburgischen" Konzerte veranstalten.
Brandenburgs Jugend und Werdegang
Der MP3-Player - die ganze Geschichte
Bilder.
Urheber Brandenburg Foto, creative commons CC BY-SA. Ipod 5th Generation, GNU Licence by Stahlkocher.
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Karlheinz Brandenburg - als Elektronikbastler fing er an.
Am Anfang war seine Neugierde auf die Technik. Der deutsche Elektrotechniker und Mathematiker Karlheinz Brandenburg wurde 1954 in Erlangen geboren – mitten im deutschen Wirtschaftswunder und gerade mal vier Wochen vor Angela Merkel (ob das ein gutes Omen war?). Wie bei allen „jüngeren“ Erfindern gibt es relativ wenig biografische Daten. Er hat offensichtlich auch noch nicht seine Memoiren geschrieben oder schreiben lassen. Deshalb ist leider sehr wenig über sein Elternhaus, seine Jugend bekannt. Welchen Anstoß bekam er für die Elektrotechnik? Aus einem Buch, vom Vater, von einem Lehrer? Seinen ersten Versuch startete er, als er 13 Jahre alt war, da baute er eine automatische Blumengießanlage, die sogar funktionierte. Und er bastelte Verstärker. Schon als Kind hat er Schilderungen über Technik und Erfinder und Science-Fiction-Romane gerne gelesen. Als Elektronikbastler, der seine Stereoanlage selber baute und die Anfänge der Computertechnik sehr interessiert verfolgte, waren Elektrotechnik, Informatik, Physik, Mathematik die Gebiete, die ihn interessierten und die für den späteren Beruf in Frage kamen. Hatte er Vorbilder? Als Jugendlicher hatte er viel über Albert Schweitzer gehört. Die Verbindung von Wissenschaftler und Arzt zu sozialem Engagement fand er erstrebenswert. Die Geschichten über Gauss, Edison und Co. waren für ihn auch interessant, aber viel zu weit weg, um wirklich als Vorbild zu dienen. Schon früh war er von Neugierde erfüllt, den Dingen auf den Grund gehen wollen. Er hatte schon als Junge die Kreativität, neue Ideen zu entwickeln und nicht einfach nur Altbekanntes nachzuvollziehen.
Als Pfadfinder bei der Evangelischen Jugend. Bei Recherchen sucht man vergeblich nach Fotos aus seiner Jugend oder mit seiner Familie. Jedenfalls konnte er schon früh Andere begeistern und motivieren, das lernte er bei der Evangelischen Jugend und den Christlichen Pfadfindern, wo er Stammesführer war. Noch heute nennt er die dort praktizierte Teambildung, das Zusammenbringen von heterogenen Talenten und Temperamenten, als die wichtigste Aufgabe eines Forschungsleiters. Und er wanderte sehr gerne; Pfadfinder und Wandern gehören ja eng zusammen. Später war er als überzeugter Christ im Lutherischen Weltbund und in der Friedensbewegung aktiv. Wenn man mit Ehrenamtlichen arbeitet, kann man nicht mit Anordnungen kommen. Man muss überzeugen, so seine Meinung. Das machte er auch in seinem späteren beruflichen Leben.
Bild 1. Das Siegel der Friedrich-Alexander-Uni in Erlangen.
Abi und Uni. Nach seinem Abitur 1973 am Humanistischen Gymnasium in Erlangen begann Brandenburg sein Elektrotechnik- und Mathematikstudium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die 1743 gegründet wurde und heute 35000 Studenten ausbildet. Es gab berühmte Studenten an dieser traditionellen Universität: Justus von Liebig (Begründer der organischen Chemie), Georg Ohm (Physiker, nach ihm wurde die Einheit des elektrischen Widerstandes benannt), Hans Geiger (Physiker, Erfinder des Geigerzählers), Ludwig Erhard (Bundeswirtschaftsminister). Brandenburg machte dort seinen Diplom-Ingenieur 1980 in Elektrotechnik und 1982 in Mathematik. Danach wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Technische Elektronik.
Bild 2. Das neobarocke Kollegienhaus der Uni Erlangen von 1889. Karlheinz Brandenburgs Alma mater.
Seine Doktorarbeit weist den Weg zu seiner Erfindung. Eine entscheidende Weichenstellung für seine spätere Erfindung gab es, als sein Doktorvater Mitte der siebziger Jahre auf die Idee kam, dass man möglicherweise über Telefonleitungen statt Sprache auch Musik übertragen könnte.
Ein Prüfer des Patentamtes sagte kategorisch: Es ist bekannt, dass das nicht funktioniert. Woher wusste der das? Ein typisches Totschlagargument, deren wir so viele haben in der Geschichte deutscher Erfinder und Entdecker: Philipp Reis (Sprache kann niemals mit Elektrizität übertragen werden), Christian Hülsmeyer (Was soll ihr Radarsystem, wir haben unsere Nebelhörner), Carl Benz (Kaiser Wilhelm: Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung, ich glaube an das Pferd). Professor Seitzer gehörte jedoch nicht zu den Leuten, die darüber nachdenken, warum etwas nicht funktioniert und suchte einen Doktoranden, der zeigen sollte, was wirklich möglich gemacht werden kann. Und den fand er in Karlheinz Brandenburg. Daraus entstand seine Dissertation zum Thema: Verfahren und Qualitätsbeurteilung für hochwertige Musikcodierung, die die Grundlage für den heute weltweit bekannten MP3-Audiocodierstandard darstellt. Mit diesen bahnbrechenden Entwicklungen zu Audiokodierungs- und Audiodatenkompressionsverfahren erhielt er 1989 seinen Doktorgrad.
Er ließ seinen Forschungen in Erlangen einen einjährigen Aufenthalt in den Bell Laboratorien von AT&T in den USA folgen, wo er postdoctoral member of the technical staff war.
Der MP3-Player - die ganze Geschichte
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Bild 1: Website Uni Erlangen-Nürnberg. Bild 2: Wikipedia, Urheber Akriesch, CC-BY-SA Unported 3.0.
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Der Stereobelt alias Walkman hat Nachfolger
Im Jahr 2010 wurde die Produktion des Kassetten-Walkman eingestellt. Warum? Man wollte doch sicher auf die frei durch die Gegend mitgeführte Musik nicht verzichten. Was kam danach? Das muss doch etwas Besseres gewesen sein. Ja, und das gab es schon seit 1984 mit dem Discman und seit 1998 mit dem MP3-Player.
Pavels Stereobelt hatte und hat noch heute viele Nachfolger. Es ist tragisch, dass Pavel selbst keine Firma fand, die seine großartige Idee in ein produktionsreifes Produkt umsetzen und vermarkten wollte. Dagegen ging der Sony-Konzern trotz der von ihm begangenen Urheberrechtsverletzung richtig in die Vollen – und der arme Herr Pavel musste sich jahrzehntelang mit Sony gerichtlich auseinandersetzen und konnte nur zusehen, wie seine Erfindung dem Konzern zu Ansehen und richtig viel Gewinn verhalf.
Sonys Walkman war 1981 zu einem schicken, formschönen Gerät geworden. Ebenfalls ab 1981 gab es den analogen Direct Drive Walkman DD, eine Rarität in der Welt der tragbaren Kassettenspieler, da er keine Gummitreibriemen mehr hatte, die nach längerem Gebrauch ausleihern und zu einem flatternden, ungleichmäßigen Lauf und damit zu einem schauerlichen Klang führen. Der DD hatte außerdem eine Bandgeschwindigkeits-Regelung, die ein genaues, stabiles Abspielen ermöglichte.
Bild 1. Diverse Nachfolger des Stereobelt – Direct Drive Walkman, CD-Spieler, Digitalkassetten-Walkman…
CD- und MD-Walkman. Mit der Erfindung der Compact Disc durch den Niederländer Lou Ottens im Jahr 1981 war der Weg auch frei, einen CD-Walkman zu entwickeln, der 1984 auf dem Markt eingeführt wurde. Er war kompakt, gerade mal etwas größer als die CD. 1992 kam der Walkman für Mini-Discs heraus, der MD-Walkman. Die kleinen digitalen MDs konnten 74 Minuten selbst aufgenommene Musik speichern, maßen nur noch 7x7 cm, und entsprechend klein war der Player. 1998 folgte der Walkman für Digitalkassetten und, ebenfalls 1998, der Kassetten-Walkman mit integriertem FM- und AM-Radio.
Bild 2. …und es geht immer noch weiter: MD-Walkman, MP3-Player, CD-Spieler mit MP3-Musikdateien, Mobilfon mit MP3-Player, der iPod und der MP3-Walkman mit bis zu 50 Stunden Musikwiedergabe mit einer Akkuladung.
MP3-Player. 1998 gab es dann die revolutionärste Neuentwicklung durch Karlheinz Brandenburg vom Fraunhofer-Institut Erlangen, den MP3-Player, der vollkommen ohne bewegliche Teile funktioniert und u.a. auf dem psychoakustischen Modell der Musikdatenkompression basiert, ohne dass Qualitätsverluste gegenüber dem Original wahrgenommen werden können; die Wahrnehmungsschwächen des menschlichen Gehörs werden dabei geschickt ausnutzt. Die Komprimierung ist derart radikal, dass man mit dem MP3-Verfahren etwa 10 Stunden selbst aufgenommene Musik auf einem CD-Rohling unterbringen kann. So konnte Sony 2005 einen Discman herausbringen, dessen CD mit MP3-Musikdateien beschrieben werden kann und der noch zusätzlich ein integriertes Radio beinhaltet. In Zusammenarbeit von Sony und Ericsson wurde 2007 sogar ein Mobiltelefon mit integriertem MP3-Player auf dem Markt eingeführt.
iPod (englisch pod ‚Kapsel‘) ist die Bezeichnung einer Serie von tragbaren digitalen Medienabspielgeräten des Unternehmens Apple, den sogenannten „Portable Media Playern“. Sie sind die weltweit meistverkauften tragbaren Musikabspieler und unterstützen die Musikdatenformate MP3, WAV u.a. 2001 wurde der erste iPod mit einer 5-GB-Festplatte vorgestellt. Seit Einführung der fünften iPod-Generation ist auch die Wiedergabe von Videodateien möglich.
Pavels Verdienst. Was hat Andreas Pavel 1972 mit seiner Erfindung und 1978 mit der Patentanmeldung für den Stereobelt für ein Füllhorn geöffnet! Das ist wirkluch unglaublich. Er hat den ersten Tonträger, der, völlig freibeweglich und vom Raum losgelöst, überall hin mitgenommen werden konnte, erfunden. Andere haben seine Idee für ihren Profit jahrzehntelang widerrechtlich ausgenutzt, ohne ihn angemessen an der Rendite zu beteiligen. Philipp Reis ging es ebenso mit seinem Telefon, der Amerikaner Graham Bell hat ihm die Idee weggeschnappt. Christian Hülsmeyer ging es so mit seinem Radargerät, die Briten gelten als Erfinder. Und letzten Endes hatte auch Konrad Zuse mit seinem ersten Computer dieses Schicksal zu beklagen, der Amerikaner Howard Aiken gilt gemeinhin als Erfinder. Andreas Pavel befindet sich in guter Gesellschaft. Aber es zeigt sich in allen diesen Fällen, dass sich die wirklich bahnbrechende Idee durchsetzt, unabhängig von den visionären Ersterfindern, unabhängig auch davon, ob dabei Unrecht geschieht, ob Menschen übervorteilt, verächtlich und lächerlich gemacht werden. So bleibt auch Pavels Idee unsterblich und wird für immer am allerersten Ursprungspunkt dieser Revolution der Musikaufzeichnung und Musikwiedergabe stehen. Man kann nur ausrufen: herzlichen Dank, Herr Pavel.
Bildnachweis
Bild 1: Stereobelt: Cinco invencoes, meionortze.com. Walkman: Urheber Computer Bild.de 2010. 1981 Walkman, Discman: Wikipedia, Urheber Marc Zimmermann, CC-BY-SA Unported 3.0. DD-Walkman: Urheber Hugo Rodriguez, Walkman archive, permission as per 6.11.2013. Digi-Kassetten-Walkma: Wikipedia, Urheber Pittigrilli, , CC-BY-SA Unported 3.0. Radio-Walkman, Wikipedia, Urheber Evan Amos public domain. Letzter Walkman: Wikipedia, Urheber Gmhofmann gemeinfrei. Bild 2: MD-Walkman: Wikipedia, Urheber Evan Amos public domain. MP3-Player: Wikipedia, Urheber Fir0002Flagstaffotos, CC-BY-SA Unported 3.0. 2005 Discman: aus Website-Prospekt. Telefon-Walkman: Urheber zh.wikipedia, CC-BY-SA Unported 3.0. iPod: GNU Licence by Stahlkocher. MP3-Walman: aus Sony Website Prospekt.